Die Auswirkungen von Covid-19 sind auf der ganzen Welt zu spüren. Immer mehr Unternehmen haben reagiert, sich auf den veränderten Markt eingestellt und rasch ihre Geschäftsmodelle angepasst. Das Ziel lautet: den Kampf gegen das Coronavirus und lokale Gemeinschaften unterstützen. Startups auf der ganzen Welt nutzen ihre Flexibilität und passen sich an die neue Situation an, erweitern ihr Produktangebot oder ihre Dienstleistung. 

Insbesondere Startups im Bereich Medtech und Digitalhealth haben sich dieser Herausforderung bereits frühzeitig gestellt. In den letzten Wochen gab es viele Unternehmen, die als Reaktion auf die Covid-19-Krise Widerstandsfähigkeit und Innovation bewiesen haben.  

Health-Apps wie Ada Health und Babylon Health möchten den derzeitigen Druck auf die öffentlichen Gesundheitsdienste verringern. Beide Startups führen neue Funktionen in ihre Apps ein, die Nutzer dabei unterstützen sollen, Symptome von Covid-19 einfacher zu erkennen. Beide Plattformen möchten damit die Gesundheitssysteme entlasten, indem sie Unterstützung und Lösungen für Menschen anbieten, die nicht als Risikogruppe zählen. Es gibt weitere ähnliche Apps mit Chatbots, Fragebogen etc. in diesem Bereich (https://healthcare-startups.de/corona-krise-kostenneutraler-messenger-fuer-kliniken/) oder für die Befundung (https://healthcare-startups.de/digitale-befunduebermittlung-von-covid_19-labortests/).

Die Mitfahrdienste ViaVan und Ola bieten kostenlose oder ermäßigte Fahrten für Mitarbeiter des Gesundheitswesens an. Die Berliner Mitfahrzentrale ViaVan hat sich mit der Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) zusammengetan, und befördert kostenlos bis zu drei Fahrgäste pro Fahrzeug zwischen 21.00 und 5.30 Uhr zu ihrer Schicht bzw. nach Hause. Das Londoner Startup Fully Charged stellt Mitarbeitern des NHS in London kostenlos Elektrofahrräder zur Verfügung. 

Um das britische Gesundheitssystem NHS zu unterstützen, gehen Unternehmen neue Wege: Das 3D-Druckstudio Hobs 3D, das normalerweise große lebensechte Modelle von Bauplänen herstellt, konzentriert sich nun auf die Herstellung von Atemschutzventilen und -masken. In Zusammenarbeit mit universitären Forschungsabteilungen im Vereinigten Königreich hat Hobs 3D Prototypen gebaut und Modelle hergestellt, die in Krankenhäusern für Covid-19-Tests eingesetzt werden. 

Ein Arzt für Notfallmedizin gründete DeliverAid, eine Plattform, die Mahlzeiten für NHS-Mitarbeiter bereitstellt und lokale Lebensmittelhändler unterstützt. DeliverAid hat sich mit Cafés, Restaurants und Caterern zusammengetan, die die aktuell geschlossen sind, und überzeugt, das NHS-Notfallpersonal zu versorgen. Die Lieferservice-App Deliveroo spendet zudem 500.000 kostenlose Mahlzeiten an den NHS.

Eric Savant, Managing Director bei Hobs 3D, sagt: „Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung, deshalb möchten wir mit unseren Ressourcen alles tun, um denjenigen zu helfen, die es am dringendsten benötigen. Wir haben unterschiedliche Versionen von Atemschutzventilen und -masken sowie tausende von Visieren für den NHS entwickelt und produziert. Wir nutzen dafür die Kenntnisse, Kontakte und Kapazitäten des gesamten Teams, um weiterhin Gutes zu tun und hoffen dadurch Leben zu retten“.

Dr. Claire Novorol, Mitbegründerin und Chief Medical Officer bei Ada Health erklärt: „Covid-19 hat sich so schnell ausgebreitet, dass es zu einer Herausforderung für unsere Gesellschaft und das Gesundheitswesen wurde. Wir glauben daran, als Healthcare-Unternehmen das NHS und andere mit digitalen Lösungen unterstützen zu  können. Unser Covid-19 Screener bietet Nutzern einfache Verhaltensregeln für Menschen, die befürchten sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. So möchten wir dazu beitragen, die Belastung der Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu verringern. Wir haben ein spezielles COVID-19-Reaktionsteam eingerichtet und arbeiten weiterhin eng mit unseren medizinischen und technologischen Experten zusammen, um die Qualität unserer Plattform sicherzustellen.“

Quelle: London & Partners