Der Besuch beim Zahnarzt wird in Deutschland nur zum Teil von den Krankenkassen bezahlt. Dies betrifft nicht nur die gesetzlichen, sondern auch die privaten Kassen. Während Versicherte der privaten Kassen über die Wahl ihres Tarifs Einfluss auf die Höhe der Zahnarztkosten nehmen können, sind die Zuschüsse bei den gesetzlichen Kassen fest definiert. Wer regelmäßig zum Zahnarzt geht und ein Bonusheft führt, wird mit einer höhere Zuzahlung belohnt; dazu ist die regelmäßige Untersuchung jedoch über viele Jahre Pflicht. Wird eine aufwendige Zahnbehandlung notwendig, kann sich die Zuzahlung schnell auf einen vierstelligen Betrag belaufen. Der Patient entscheidet mit, denn er bestimmt letztlich, auf welche Weise er seine Zähne sanieren möchte. Die Zahnärzte bieten Ratenzahlungen an. Auch die Aufnahme eines Kleinkredites ist möglich, um dringend notwendige Kosten zu finanzieren.

Kosten für die Zahnbehandlung regional unterschiedlich

Der Zuschuss, den die gesetzlichen Kassen zahlen, ist abhängig von der Behandlung fest definiert. Die Zahnärzte berechnen jedoch keine einheitlichen Preise. Vielmehr ist das Preis-Leistungs-Verhältnis in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich. Für Patienten, die an einer Landesgrenze oder in einem Ballungsgebiet wohnen, ist es eine gute Empfehlung, wenn mehrere Kostenvoranschläge eingeholt und miteinander verglichen werden. Auf diese Weise ist es möglich, bei den Zahnarztkosten mehrere hundert Euro pro Behandlung zu sparen.
Beim Vergleich der Gesamtkosten für eine Zahnarztbehandlung in Deutschland fällt auf, dass es ein Süd-Nord-Gefälle gibt. In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sind die Kosten mit bis zu 650 EUR pro Behandlung sehr günstig. Patienten, die in Hesse, Rheinland-Pfalz, im Saarland, in NRW und in Baden-Württemberg leben, zahlen hingegen im Durchschnitt mehr als 1.000 EUR für eine Zahnbehandlung. Im Mittelfeld liegen Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit Kosten von bis zu 1.000 EUR pro Behandlung. In Brandenburg und Niedersachsen kostet eine Behandlung durchschnittlich 900 EUR. Hamburg, Bremen und Berlin sind mit etwa 1.000 EUR ebenfalls recht teuer.

Einzelne Behandlungen oft günstiger als der Durchschnitt

Einzelne Zahnbehandlungen können sehr stark vom Durchschnitt abweichen. So sind die Kosten für Implantate mit bis zu 2.300 EUR pro Behandlung in Bayern deutlich günstiger als im Durchschnitt. In den weiteren Bundesländern fallt auf, dass Baden-Württemberg auch bei der Behandlung mit Implantaten ein sehr teures Bundesland ist. Die Patienten zahlen im Durchschnitt mehr als 2.800 EUR pro Behandlung. Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein bleiben hingegen mit einem Preis von 1.300 EUR deutlich günstiger. Auch in Thüringen ist diese Behandlung sehr günstig.

Veneers zu sehr unterschiedlichen Preisen

Veneers werden eingesetzt, um die Frontzähne aufzuhellen. Dabei handelt es sich um sehr dünne Platten, die auf die Fläche des Zahnes aufgeklebt werden. Bei der Behandlung mit Veneers wird deutlich, dass die Verblendung im Norden deutlich günstiger ist als im Süden. Mit Ausnahme von Sachsen kostet eine Behandlung in den neuen Bundesländern nicht mehr als 600 EUR. Der Süden Deutschlands ist hingegen mit 800 EUR und mehr pro Behandlung deutlich teurer. Mitunter kann es sinnvoll sein, für eine preiswertere Behandlung eine längere Anfahrt in Kauf zu nehmen. Die Fahrtkosten amortisieren sich durch die deutlich günstigeren Behandlungskosten.

Link zur interaktiven Grafik: https://www.smava.de/info/zahnarztkosten/

Quelle: smava