Im Rahmen des Kongresses für Gesundheitsnetzwerker werden jährlich integrierte Versorgungsprojekte, bereits erfolgreich umgesetzte Versorgungsnetze sowie digitale Projekte aus dem Gesundheitswesen geehrt. Diesjähriger Preisträger war das aus Mitteln des Innovationsfonds geförderte Projekt “Neurologisch-psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung (NPPV)”. Daneben wurden noch drei Sonderpreise verliehen: zum einen an die Mukoviszidose App “Patchie”, die von Betroffenen vorgestellt wurde, zum anderen an die Softwarelösung “Digital IV” der Gesundes Kinzigtal GmbH und drittens an das Startup Töchter und Söhne für seine Online-Pflegekurse auf der Webseite curendo.de.

Unter dem Motto „Versorgung digital, total normal“ brachte das bewährte Format rund 500 Gäste aus der Gesundheitsbranche zum Austausch und zur Vernetzung zusammen. Erstmals in neuer Location, dem dbb Forum, standen die Diskussionen um die verschiedenen Gesundheitsakten im Mittelpunkt: Arzt- und Fallakten, Kassenlösungen oder patientengetriebene bzw. neutrale Angebote sind längst auf dem Markt und die Patienten fordern sie vermehrt. Die Gesetzgebung hat dies endlich erkannt und so stellte Gottfried Ludewig vom Gesundheitsministerium einen vielversprechenden Vier-Punkte-Plan vor, mit klaren Entscheidungen für die Digitalisierung und der Umsetzung über internationale Standards sowie Mehrwerten für die Versicherten.

In den zwei Tagen gab es neben der Ausstellung und Foren so viel zu sehen, dass die Entscheidung oft schwer fiel, welches Format man besuchen sollte, um am meisten Informationen zu sammeln. Spannend waren auf jeden Fall die Diskussionen zu den Innovationsfondsprojekten und den Problemen, mit denen die Startups, Industrie, Hochschulen und andere Beteiligte zu kämpfen haben. Prof. Clarissa Kuhrscheid erklärte, zahlreiche Projekte mit hohem Finanzierungsvolumen laufen, vier davon seien bereits abgeschlossen. Statt 300 Millionen Euro gibt es künftig zwar nur noch 200 Mio. jährliche Förderung … doch es geht weiter. Als Fazit kann man festhalten: Die Projekte brauchen mehr Logik. Fragen wie „Welche Defizite gibt es in der Versorgung?“, „Welche Lösungen passen für künftige Regelversorgung?“, „Was ist mit der Ethik?“, Umsetzbarkeit und Komplexität müssen unbedingt vorher geklärt werden, damit alle am Ende zu sinnvollen Lösungen gelangen.

Hier fasst Pia Meier den Kongress 2019 in einem Video-Interview zusammen:

Der nächste Kongress findet wiederum um DBB Forum statt, am 17. und 18. März 2020.