Aktuelle Herausforderungen, zukunftsprägende Entwicklungen, praktische Lösungen: Aus- und Einwirkungen des digitalen Wandels auf den Gesundheitsmarkt stehen im Mittelpunkt einer Fachveranstaltung Anfang Dezember in Nürnberg. Das Management Forum Starnberg lädt Leistungserbringer, Kostenträger und alle weiteren Akteure im Gesundheitswesen ein zu Vorträgen und Diskussionen rund um die Transformation in der Gesundheitsversorgung.

Visionen der Vordenker stehen ebenso auf der Agenda wie Strategieentwürfe aus der Führungsebene:

  • Digitale Transformation als strategische Aufgabe – ganzheitlich denken und langfristig planen!
  • Digitale Wertschöpfung – neue Geschäftsmodelle
  • Aller Anfang ist schwer – was sind die ersten Maßnahmen?
  • Digitalisierung international – wo stehen die anderen?
  • Industrie 4.0 – wie ist der Stand in anderen Branchen? Was können wir voneinander lernen?
  • Chancen und Risiken – gibt es Grenzen der Vernetzung?
  • Robotik im Krankenhaus.

Die Referenten sind renommierte Vertreter aus Gesundheitseinrichtungen unterschiedlichster Größe und Ausrichtung, aus Wissenschaft, IT und Recht.

„Krankenhaus digital – WIR haben es in der Hand“

Die Keynote hält Prof. Dr. Jochen A. Werner, Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen. Hier ausgewählte zentrale Aussagen:

Was ist der wichtigste Aspekt der Digitalisierung von Krankenhäusern

Prof. Dr. Jochen A. Werner: Die Digitalisierung in Krankenhäusern und ganz besonders in Universitätskliniken kommt einem tiefgreifenden Kulturwandel gleich. Dies bedeutet, dass zuerst in der Mitarbeiterschaft eine Veränderung im Denken erzielt werden muss. Dies geht nur über eine intensive interne – aber auch externe – Kommunikation, schließlich passiert Digitalisierung nicht von selbst. Es gilt, Prozesse zu definieren, sehr gute Prozesse, die dann zu guten digitalisierten Prozessen werden können. Wir alle brauchen dafür also wieder mal viel Einsatz. Diese Bereitschaft muss geweckt werden. Erfolgreiche Digitalisierung kostet viel Kraft.

Wie lautet Ihre Handlungsaufforderung an die Stakeholder?

Prof. Dr. Werner: Die Digitalisierung eines Krankenhauses geht nur im Team. Hier ist Führung gefragt, Leadership, wie man es heute gerne nennt. Smart Hospitals brauchen Leader und keine Bosse. Change Manager kommen zum Einsatz, und natürlich muss eine Bereitschaft zur digitalen Technologie von der Unternehmensleitung gelebt werden. Und selbstverständlich sind erhebliche Investitionen auf dem Weg zur digitalen Transformation erforderlich. Dies bedeutet für das Management entsprechende Veränderungen der Wirtschaftsplanung. Im finanziellen Nebengang funktioniert Digitalisierung nicht.

Warum sollten die angesprochenen Zielgruppen an der Konferenz teilnehmen?

Prof. Dr. Werner: Für das digitalisierte Krankenhaus gibt es noch keine simple Blaupause. Viele Aspekte sind zu berücksichtigen. Bei einer solchen Veranstaltung lernen alle dazu, über Technologie und zugleich die Erfahrungen mit Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern. Nur diese Komplettierung an Gedanken, der wirklich ehrliche Austausch positiver und negativer Erfahrungen in der gesamten Breite wird es uns ermöglichen, solche Großprojekte nachhaltig nach vorne zu bringen. Wir müssen die Möglichkeit nutzen, jung und alt zusammenzubringen, und damit sind wir wieder beim Teamgedanken. Genau darin liegt das Potential dieser Konferenz.

 

„Chefsache Smart Hospital – Wie die digitale Transformation im Klinikalltag tatsächlich gelingt“

Mit diesem Vortragsthema beteiligt sich in Nürnberg die Unity AG. Meik Eusterholz arbeitet bei dieser Managementberatung für Innovation und Digitale Transformation als Prokurist und Geschäftsfeldleiter mit Beratungsschwerpunkt Gesundheitswirtschaft.

Was ist der wichtigste Aspekt der Digitalisierung von Krankenhäusern?

Meik Eusterholz: Leider ganz einfach: Anfangen! Wir neigen zu sehr dazu, in Risiken und Grenzen zu denken. Die Kosten der Untätigkeit sind hier viel höher als anstehende Investitionen. Im ersten Schritt müssen die Prozesse verbessert und digitalisiert werden. Erst dann sind digitale Produkte, Services, Künstliche Intelligenz und Geschäftsmodelle einsetzbar.

Wie lautet Ihre Handlungsaufforderung an die Stakeholder?

Eusterholz: Neben dem Mitarbeiter ist der Patient der wichtigste Stakeholder. Beide nehmen immer mehr Einfluss darauf, wie sie behandelt werden. Das ist auch zwingend notwendig, damit sich etwas verändert. Kliniken, die weiterhin abteilungszentriert agieren, verschwinden vom Markt. Die Handlungsaufforderung – sowohl für Mitarbeiter als auch für Patienten – lautet: Suchen Sie sich eine attraktive Klinik.

Warum sollten die angesprochenen Zielgruppen an der Konferenz teilnehmen?

Es werden Fachvorträge aus den unterschiedlichsten Kliniken geboten. Ziel ist es, nicht zu klagen, sondern Lösungen und wirklich innovative Projekte vorzustellen. Die Zeit ist zu kostbar, um sich ausschließlich über Probleme zu unterhalten. Es gibt keine andere Veranstaltung, die Entscheider so nah zusammenbringt und einen Wissensaustausch ermöglicht.

Neben aussagestarken Vorträgen mit zahlreichen Praxisbeispielen und Möglichkeiten zum intensiven Austausch unter Branchenkollegen bietet die Fachkonferenz ein zusätzliches Highlight: eine Live-Präsentation mit dem Pflegeroboter Max. Ist er Teil einer besseren Zukunft unserer Versorgung?

Quelle Text und Bild: Redaktion Healthcare-Startups