Das Startup dabeipackzettel konzentriert sich auf Arzneimittelinformationen und Funktionen, die die Einnahme von Medikamenten begleiten. Dabei stehen Patient:innen und eine optimale Patient Experience im Fokus. Wir haben die Gründenden auf dem BVDVA-Kongress (Versandapotheken) in Berlin getroffen und mit ihnen gesprochen.

Welche Motivation steht hinter eurer Lösung?
Wir möchten der Service für Arzneimittelinformation, Therapiesicherheit und Risikoprävention in Deutschland und Europa sein. Bereits heute gibt es in Deutschland jährlich rund 100 Millionen Anfragen bei Suchmaschinen zu Themen, die Packungsbeilagen betreffen. Hierbei stehen immer konkrete Fragestellungen zu Medikamenten im Vordergrund, etwa hinsichtlich Nebenwirkungen, Dosierung, Schwangerschaftsverträglichkeit usw. Daraus lässt sich ein breites gesellschaftliches Interesse an digitalen Arzneimittelinformationen ableiten. Derzeit werden die Suchanfragen durch fragmentierte, nicht auf Qualität oder Wahrheitsgehalt geprüfte Quellen bedient, was ein potenzielles Risiko für die Menschen bedeutet.
Wir sind davon überzeugt, dass Informationen, die nicht an der richtigen Stelle ankommen, wertlos sind. Deshalb stellen wir die Menschen und ihr Informationsbedürfnis in den Mittelpunkt. Wer zur richtigen Zeit die wichtigen Informationen zur Hand hat, kann Therapien besser durchführen und Risiken vermeiden.

Wie habt ihr diesen Informationsaustausch umgesetzt?
Wir stehen in ständigem Austausch mit unseren Nutzern und setzen Prioritäten in unserer Planung stark nach Feedback- und zahlengetrieben. Zudem planen wir eigene Studien, um unsere Zielgruppe besser zu verstehen. Außerdem gehen wir unter anderem in Apotheken, sprechen mit den Patient:innen und bauen uns einen Kreis von Ansprechpartnern auf, die uns dabei helfen, die Patientenperspektive immer wieder neu zu denken.

Unser kleines Team bringt Erfahrungen im Gesundheitswesen aus den verschiedensten Bereichen mit: aus der Forschung, bei der Patientenbeauftragten und im Gesundheitsausschuss im Deutschen Bundestag oder als Entwickler von eRezept und Patientenakte für das Gesundheitsministerium. Unser gemeinsames Ziel ist es, das Leben der Patienten zu verbessern.

Wie ist euer Geschäftsmodell und wo steht ihr bei der Umsetzung?
Für Patient:innen sind wir kostenlos. Das funktioniert, weil wir mit pharmazeutischen Unternehmen zusammenarbeiten, die dafür bezahlen, dass wir ihre Inhalte in unsere Plattform aufnehmen. Für Pharmahersteller lohnt sich eine Zusammenarbeit mit uns, da wir echte Patient:innen als User haben, die bereit sind, ihre Therapiererfahrungen mit anderen zu teilen. Kundengewinnung ist gerade eines unserer obersten Prioritäten.

Gibt es ein USP?
Ja, die wichtigen Akteure im Gesundheitssystem werden häufig nicht ausreichend berücksichtigt: die Patienten. Ohne deren aktive Mitwirkung sind nahezu alle Angebote letztlich wirkungslos. Deshalb bringen wir als dabeipackzettel die verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens, wie Patientenverbände, pharmazeutische Hersteller und die Patienten selbst durch unseren Service zusammen.