Wie alle Lebensbereiche durchzieht die Digitalisierung auch das Gesundheitswesen immer mehr. Digitalisierung ist dabei keine vorübergehende Modeerscheinung, sondern wird an Bedeutung noch zunehmen. So wie zahlreiche andere Branchen und Lebensbereiche befindet sich auch das Gesundheitssystem in einem digitalen Umwandlungsprozess mit deutlichen Veränderungen – Ausgang bei Medizin 4.0 – ungewiss. Klar ist, dass das deutsche Gesundheitswesen in Sachen Digitalisierung Nachholbedarf hat und auch, dass sowohl Chancen bestehen als auch Risiken lauern.

Die Hans Seidel Stiftung (HSS) rief mit zahlreichen Experten aus dem Gesundheitssektor die „Zukunftsplattform Bayern: Digitales Gesundheitswesen 2020″ ins Leben. „Wir brauchen Konzepte und Lösungsstrategien, wie wir das durch die Digitalisierung veränderte Gesundheitswesen zukunftsfähig machen können. Die Herausforderungen zu meistern, ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wir als HSS wollen mit unserer Plattform unseren Beitrag für Expertenaustausch und Lösungsansätze leisten“, sagt die Vorsitzende der HSS, Ursula Männle.

Branchenübergreifende Fachleute, bestehend aus Vertretern aus Wissenschaft und Forschung sowie Praktiker von Verbänden und Institutionen, erarbeiteten in mehreren vorangegangenen Sitzungen einen zielgerichteten Fahrplan, wie in Deutschland digitale Anwendungen und Produkte in den Versorgungsalltag gebracht werden können. Diesen Fahrplan stellte die Zukunftsplattform Bayern am 3. Mai 2018 einer breiten Öffentlichkeit in Form eines umfangreichen Thesenpapiers vor.

Es benennt klar Probleme, erörtert Lösungsmöglichkeiten und zeigt wie die Veränderungen durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen bewältigt werden können.

Zehn konkrete Forderungen stellte die Zukunftsplattform Bayern, die auf die politische Agenda genommen werden sollen:

  • Sektorales Denken im Gesundheitswesen aufbrechen
  • Eine zentral gesteuerte Aufklärungskampagne zu E-Health
  • Dynamischer, effizienter Datenschutz
  • Keine Datenfreigabe ohne Zustimmung des Patienten
  • Vernetzbare, zentrale, elektronische Gesundheitsakten
  • Standards, Schnittstellen und Kriterienkataloge für e-Akten und e-Kommunikation
  • Klare rechtliche Grundlagen für ein digitales Gesundheitswesen
  • Testläufe mit Kontrollmechanismen
  • Leichteren Zugang zu digitalen Gesundheitsinnovationen
  • Aus- und Weiterbildungen zur Überwindung der Technikskepsis
  • Eine zentral koordinierte Infrastruktur für das Gesundheitswesen
  • Leichteren Zugang zu digitalen Gesundheitsinnovationen
  • Aus- und Weiterbildungen zur Überwindung der Technikskepsis
  • Eine zentral koordinierte Infrastruktur für das Gesundheitswesen

Adressat der Forderungen ist die Politik, stellte auch Dr. Christoph F-J Goetz (Bayerische Landesärztekammer und kassenärztliche Vereinigung) deutlich heraus. MdL Bernhard Seidenath, stand der Zukunftsplattform Bayern fachkundig Rede und Antwort und versprach, die Positionen an den richtigen Stellen politischer Entscheidung zu positionieren. Und er hat Wort gehalten, denn das Thesenpapier der Zukunftsplattform Bayern ist nun in den richtigen Händen, bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angekommen.

Hier finden Sie das vollständige Thesenpapier.

Quelle: Hans Seidel Stiftung