Die Hochschule für Gesundheit Genf (HEdS-Genève), die Universität Genf (UNIGE) und die Firma imito AG haben von Innosuisse eine Finanzierung für die Entwicklung einer Applikation erhalten. Diese erleichtert die klinischen Entscheidungsprozesse bei der Behandlung von Wunden und dient insbesondere Gesundheitsfachleuten und ihrer Weiterbildung.

Die Analyse von Wunden und die Suche nach einer entsprechenden Behandlung sind komplex. Beides erfordert fortgeschrittene Kenntnisse der Physiologie, aber auch Wissen über das verfügbare Wundmaterial für eine optimale Patientenbehandlung. Die imito AG hat im Jahr 2020 die mobile App „imitoWound“ auf den Markt gebracht, welche eine rasche und standardisierte Wunddokumentation ermöglicht, um der Nachfrage von Krankenhäusern und Gesundheitsfachleuten gerecht zu werden.

Das Innosuisse-Projekt zielt auf die Entwicklung einer klinischen Entscheidungsunterstützung für Pflegefachleute ab, die auf klinischen Befunden und Künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Dieses System kann durch die Automatisierung der Erkennung von Wunden und ihrer qualitativen und quantitativen Charakterisierung eine geeignete Behandlung vorschlagen. Darüber hinaus soll die Anwendung die Möglichkeit bieten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Wundversorgung mit Hilfe einer Lernplattform in Form von Serious Games zu üben. Von diesen Funktionen werden künftige medizinische Fachkräfte,Experten auf dem Gebiet der Wundversorgung und in Zukunft Angehörige der zu pflegenden Personen profitieren.

Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, haben das Zentrum für Wunden und Wundheilung HEdS-Genf (Prof. Sebastian Probst), das Interprofessional Center for Simulation (Prof. Swann Pichon), die Computer Science Abteilung der UNIGE (Dr. Guillaume Chanel) und die imito AG eine Zusammenarbeit vereinbart. Das Projekt „AI-powered mobile application for assisted wound care monitoring and assessment, and the training of healthcare professionals and carers“ wurde im Dezember 2021 von der Schweizer Agentur Innosuisse mit 1,08 Millionen Franken unterstützt, um dieses wichtige Projekt in den nächsten zwei Jahren durchzuführen.

Professor Sebastian Probst, Experte für Wundversorgung und -heilung an der HEdS-Genf, wird die Leitung der wissenschaftlichen Forschung übernehmen und für die Verbindung zur klinischen Praxis verantwortlich sein.

Sein Kollege Professor Swann Pichon, Experte für Digital Health an der HEdS-Genf, wird sein Fachwissen bei der Entwicklung von Anwendungen einbringen und so die Schaffung der spezialisierten Lernplattform unterstützen. Darüber hinaus übernimmt Professor Pichon die Verantwortung für die wissenschaftliche Evaluierung der Anwendung.

Zusammen mit den Softwareentwicklern von imito wird Dr. Guillaume Chanel, Experte für Künstliche Intelligenz an der UNIGE, die Themen im Zusammenhang mit den vorgeschlagenen Behandlungen übernehmen. Diese Behandlungsvorschläge basieren auf den Bildern der Wunden und den Modellen, um eine Segmentierung und Klassifizierung zu ermöglichen.

Gemeinsam werden diese drei institutionellen Partner ihre Kräfte bündeln, um eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Lösung zu entwickeln, welche zusätzlich Lernmöglichkeiten nach dem Vorbild von Serious Games bietet. Die Lösung soll langfristig zu einem Instrument zur Unterstützung klinischer Entscheidungen in der Routine werden und auch Pflegekräfte in der Wundversorgung ausbilden.

Quelle: imito AG