Die Kardiologie trägt eine enorme Verantwortung: Mit rund 17,9 Millionen Todesfällen jährlich sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die weltweit häufigste Todesursache. Akute Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall binden viele Facharztressourcen; steigende Lebenserwartung im demographischen Wandel erhöht den Behandlungsbedarf für chronische Krankheiten weiter. Der zunehmende Fachkräftemangel bei Ärzten sowie Pflegekräften und MTA erfordert vor diesem Hintergrund neue Ansätze für Diagnose und Therapie – moderne digitale Technologien leisten hier maßgebende Unterstützung.

Künstliche Intelligenz bietet Unterstützung bei knappen Personalressourcen

„Ihr Arzt hat jetzt Zeit für Sie“: Auf diese freundliche Aussage müssen Patienten heutzutage lange warten – und die Diskrepanz zwischen Behandlungsnachfrage und Terminmöglichkeiten verschärft sich zunehmend. Dieses Missverhältnis demonstriert auch eine aktuelle Studie aus den USA zur Überlastung der Kardiologen: Dort berichtet jeder dritte kardiologisch tätige Arzt (35,4 Prozent) von Burnout-Syndromen. Wie lässt sich in dieser Situation eine Entlastung herbeiführen – die zusätzlich jene Patienten unterstützt, die nicht ausreichend mobil sind?

Das Management von Erkrankungen erforderte bislang regelmäßige Besuche beim Arzt, der die Herzfunktion mittels EKG und ggf. Bildgebung untersucht. Künstliche Intelligenz (KI) bietet Unterstützung – mit einer Bandbreite von Algorithmen, die von der Mustererkennung bis hin zum „Deep Learning“ selbstlernender Systeme reicht. Mit einer leistungsstarken Lösung des Medizinsoftware-Spezialisten Cardiomatics lassen sich 7-Tage-EKGs und Holter-EKGs auswerten – im Langzeit-EKG-Monitoring aus der Distanz, von zuhause.

Automatisierung beschleunigt und präzisiert Diagnoseprozesse bei Vorhofflimmern

Die Erkennung von Vorhofflimmern (AF, Afib) steht dabei im Fokus. Es erhöht das Schlaganfallrisiko von Patienten im Vergleich zu Gesunden fünffach. Der vollautomatische Analyseservice von Cardiomatics nutzt Daten aus den EKG-Recordern; Kardiologen erhalten rasch einen leicht lesbaren Analysebericht als Basis für ihre Diagnose. Die Technologie führt zu einem nachhaltigeren kontinuierlichen Monitoring mit verbesserter Datenbasis; sie reduziert wesentlich den Bedarf an persönlichen Patientengesprächen und hilft unkorrekte Diagnosen durch menschliche Fehler zu vermeiden. Beschleunigte Diagnosen ermöglichen ferner einen früheren Therapiestart und so die Vermeidung systemischer Embolien, die erhebliche Folgen für die Gesundheit der Patienten und für die Kosten der Gemeinschaft mit sich bringen. Außerdem reduzieren sie den Ressourceneinsatz durch Verkürzung der Prozesse.

„Die Auswertung (der Langzeit-EKGs) war sehr zeitaufwändig und stellte uns personell vor große Probleme“, erläutert der Dr. med. Ulrich Ingold von der Herzpraxis Interlaken. Für das Schweizer Spital analysiert Cardiomatics jeden Monat tausende Stunden von EKG-Aufzeichnungen. Durch den Einsatz der Lösung hat der Aufwand deutlich abgenommen. Die Qualität der automatisierten Analysen ist sehr gut, so das Urteil des Kardiologen und seines Teams. „Für uns wäre ein Verzicht auf Cardiomatics heute nicht mehr denkbar“. Die Ergebnisse fließen in die Algorithmen ein, die Medizininformatiker und Ärzte auf Basis riesiger Mengen an qualifizierten medizinischen Daten entwickelt haben – und führen zu deren ständigen weiteren Verbesserung.

„Automatisierung in der Kardiologie setzt sich durch!“, beobachtet Cardiomatics-Geschäftsführer Rafał Samborski. „Unsere zuverlässige KI-Lösung entlastet Ärzte und Personal, und sie bindet Patienten in das aktive Management ihrer Krankheit ein. Sie erhöht sogar die Präzision in der Diagnostik – und reduziert die Kosten im Gesundheitssystem.“ Der Zeitgewinn, so Samborski, gibt Kardiologen wieder mehr Gelegenheit, sich ihrer Patienten anzunehmen und auch Präventionsmöglichkeiten zu besprechen, die helfen, kardiovaskuläre Risiken zu vermeiden.

Quelle Text und Bild: Cardiomatics