Die Ernährung spielt eine große Rolle bei der Genesung von Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Umso wichtiger sind neben einer nährstoffreichen Ernährung zunehmend auch Komponenten wie eine nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln. Passend zum Tag der gesunden Ernährung am 7. März fördert die Deutsche Bundestiftung Umwelt (DBU) zwei Projekte, die sich für gesunde und gleichzeitig auch nachhaltige Verpflegung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen einsetzen – ein Vorhaben der Charité Berlin sowie eines Münchener Startups.
Einen Ansatz zur Verbesserung der Ernährungssituation in deutschen Gesundheitseinrichtungen bietet das Startup HospiChef. Die drei Gründer Jan-Malte Bodenbach, Simon Starfinger und Andreas Hartung wollen mit ihrer Software die Verpflegung in Gesundheitseinrichtungen personalisieren. Zusätzlicher Vorteil: Kliniken und Personal sparen Geld und Zeit. Bodenbach: „Die schlechte Planbarkeit zwingt deutsche Krankenhäuser teilweise zur Überproduktion und dazu, bis zu 30 Prozent der portionierten Mahlzeiten wegzuwerfen. Gleichzeitig müssen Pflegekräfte oft selbst Speisewünsche abfragen, was wertvolle Zeit in dem ohnehin stressigen Beruf kostet.“ Mit der HospiChef-Applikation können sich Patientinnen und Patienten nach Angaben des Startups ihre Verpflegung selbst digital zusammenstellen – bei Bedarf auch mit Unterstützung durch die Ernährungsberatung. Zudem werden die über die gesamte Laufzeit gesammelten Daten zur effektiveren Vorhersage der benötigten Lebensmittelmengen verwendet. Das Startup arbeitet nach eigener Aussage bereits mit mehreren Kliniken zusammen und erreicht schon etwa 100.000 Patientinnen und Patienten jährlich. HospiChef-Mitgründer Bodenbach: „Wir gehen davon aus, mit unserer App die Abfallmenge bei Lebensmitteln um bis zu 60 Prozent reduzieren zu können. Außerdem haben Pflegekräfte wieder mehr Zeit für ihre Kernaufgaben.“ HospiChef rechnet laut Bodenbach auch schon bei kleineren und mittleren Kliniken mit einem Einsparpotenzial im sechsstelligen Bereich. Bodenbach: „Alle Beteiligten würden durch die Anwendung profitieren. So kann Veränderung gelingen.“
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