Digitale Technik kann den Alltag von Pflegenden deutlich erleichtern. Sie kann Zeit sparen und Abläufe effizienter machen, sie kann aber auch ein Mittel der Kommunikation sein und Einsamkeit lindern. Auf einer Fortbildung der B. Braun-Stiftung für Pflegende, im Kasseler Kongress Palais, stellten fünf Startups ihre Ideen für die Zukunft der Pflege vor. Sie zeigten, dass Digitalisierung und persönliche Betreuung kein Gegensatz sein müssen, sondern sich perfekt ergänzen.
Das Münchener Unternehmen SoreAlert hat ein Sensorpflaster zur Früherkennung von Dekubitus entwickelt. Innovative Sensorik erlaubt die kontinuierliche Einschätzung des lokalen Dekubitus-Risikos und informiert die Pflegenden bei Handlungsbedarf. Mit dem digitalen Trainingssystem Apelvo der Fysor GmbH können Nutzer spielerisch ihren Beckenboden trainieren, und das Projekt DigiCare ermöglicht dank einer Mixed-Reality-Brille einen praxisnahen Pflege-Unterricht. Großes Interesse weckte auch „Crdl“ – eine Entwicklung, die Berührungen in Klänge übersetzt und so eine enge Verbindung zwischen Menschen schafft. Insbesondere in der Demenzpflege könnte das ganz neue Möglichkeiten der Kommunikation eröffnen. Der soziale Roboter Navel ging als Sieger hervor: Er hat menschliche Züge, kann geduldig zuhören, mit seinem Gegenüber tiefsinnige Gespräche führen und sogar empathisch reagieren. Eingesetzt werden soll er in Senioreneinrichtungen, um ältere Menschen aus der Einsamkeit zu holen. Seit einigen Monaten werde der Roboter, der auch den Blickkontakt mit seinen Gesprächspartnern sucht, bereits in Senioreneinrichtungen getestet. Die Rückmeldungen seien sehr positiv. (Anmerkung der Redaktion: Navel hat auch schon den Digitalen Gesundheitspreis bei Novartis gewonnen.)
Bildquelle: Ulf Schaumlöffel