Phagifit ist eine therapiebegleitende App für Dysphagiepatient:innen (Dysphagie = Schluckstörung). Ziel der App ist die Schließung einer Versorgungslücke in der Heilmittelerbringung sowie die Förderung des (häuslichen) Eigentrainings und der Selbstwirksamkeit von Betroffenen.
Die App wird therapiebegleitend, gemeinsam von Therapeuten und Patienten genutzt. Herzstück der App ist eine Datenbank mit Übungsvideos zu den verschiedenen Symptomkomplexen einer Dysphagie. Der in der Präsenztherapie behandelnde Therapeut / die Therapeutin schaltet regelmäßig individuell geeignete Übungsinhalte für die Patient:innen frei. Diese werden automatisiert an das tägliche Üben erinnert, spielen die Videos zuhause ab und können die Übungen begleitend dazu in Echtzeit durchführen. Über die Integration der eigenen Handykamera erhalten sie visuelles Feedback zur Übungsdurchführung. Die therapeutische Interaktion wird so gut wie möglich auf das häusliche Setting übertragen.
Zusätzlich zu den Übungsvideos können Therapeut:innen individuell geeignete diätetische Empfehlungen, also therapeutisch indizierte Empfehlungen zur Konsistenzanpassung von Nahrung und Flüssigkeiten, freischalten. Hintergrundinformationen zum Umgang mit der Schluckstörung im Alltag, auch für Angehörige, runden das Angebot ab.
Phagifit möchte die Motivation, Frequenz und Qualität des häuslichen Eigentrainings von Dysphagiepatient:innen steigern – sowie deren Selbstwirksamkeit, was sich wiederum positiv auf den Rehabilitationserfolg auswirkt. Gleichzeitig möchte phagifit Therapeut:innen bei der Bereitstellung individuell geeigneter therapeutischer Hausaufgaben unterstützen und durch die umfangreiche Wissensdatenbank in der App mehr Sicherheit bei der Gestaltung der Dypshagietherapie geben.
Die App wird vorerst auf Selbstzahlerbasis vertrieben. Die Zulassung als Medizinprodukt und die damit einhergehende Kostenerstattungsmöglichkeit durch die Krankenkassen ist angestrebt. Bis dahin besteht ein Lizenzmodell: Therapeut und Patient erwerben eine Nutzungslizenz, um die App gemeinsam therapiebegleitend anwenden zu können. Optional besteht für Praxen und Kliniken auch die Möglichkeit, im Rahmen einer ganzheitlichen Versorgungslösung die für die Patient:innen anfallenden Kosten zu übernehmen, um diesen eine kostenfreie Nutzung zu ermöglichen.