Im Rahmen des 94. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) wurde erstmals ein Pflegepreis verliehen: für innovative Ideen, Projekte und Konzepte, mit denen die pflegerische Versorgung von Menschen mit neurologischen Erkrankungen nachhaltig verbessert werden kann.

Erster Platz für das Pflegeteam der Stroke Unit am Klinikum Stuttgart:
Das komplexe Krankheitsbild Delir erfordert aufgrund der Notfallsituation und einer erhöhten Sterblichkeit eine umgehende interdisziplinäre Betreuung. Das im September 2020 im Katharinenhospital Stuttgart implementierte Projekt leistet durch präventive Maßnahmen zur Verhinderung eines Delirs bei Schlaganfall-Patient:innen einen wesentlichen Beitrag zu deren verbesserter Versorgung. Durch die kompetente Betreuung wird nicht nur Schaden von den Erkrankten abgewendet, auch Pflegende werden entlastet und Kosten gesenkt – ein Projekt, das nach Ansicht der Jury deutschlandweit Schule machen sollte.

Zweiter Platz für die Station Neurologie 6 der Kopfklinik des Universitätsklinikums Heidelberg:
Das Team erhielt den Preis für die „Entwicklung des Innovationsraums Pflege“. Unter pflegerischer Leitung werden Arbeitsprozesse auf der Station stärker an Patient:innen ausgerichtet, neue Ideen schneller in die Praxis umgesetzt und flexible Arbeitszeitmodelle in der Pflege entwickelt. So entstehen vielschichtige Projekte, die sowohl die Organisation und die Kommunikation als auch die interprofessionelle Arbeit bei der Patientenversorgung betreffen. Arbeitsumgebung und -bedingungen werden so gestaltet, dass eine Personalbindung erreicht wird – für eine zukunftsfähige Pflege.

Dritter Preis für das Team der Klinik für Neurologie am Uniklinikum Münster (UKM):
Die „Kombinierte Pflege- und interprofessionelle Visite für Parkinson-Patient:innen“ wurde entwickelt, um die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden und die Qualität der Versorgung zu verbessern. Auf Magnet-Stationen steht die Zusammenarbeit von Pflegenden, ärztlichem Personal und weiteren Berufsgruppen auf Augenhöhe im Fokus. Ziel ist, die Schnittstelle zwischen intra- und interprofessioneller Parkinson-Versorgung zu optimieren. Durch die gemeinsamen Visiten hat sich die für eine hohe Qualität der Betreuung wichtige Kommunikation zwischen den Berufsgruppen deutlich verbessert.

Quelle: DGN / Bildquelle: Philips