Manuel Mai ist Gründer von mellow, einer Coaching-Plattform für mentale Gesundheit. Seine Vision – mit Mitgründerin Mareike Pfenning – besteht darin, die mentale Gesundheit in der Gesellschaft zu stärken, indem sie einen einfachen und transparentern Zugang zum Coaching ermöglichen. Wir haben mit Manuel gesprochen.
Welche Motivation steht hinter eurer Lösung?
In Deutschland leiden jedes Jahr 18 Millionen Menschen unter psychischen Belastungen. Nur 19 Prozent davon suchen sich professionelle Hilfe. Zwei erschreckende Zahlen! Das liegt an der schlechten Verfügbarkeit von Angeboten und daran, dass mentale Gesundheit immer noch von zahlreichen Stigmata geprägt ist. Wer sich trotzdem traut, Hilfe zu suchen, steht vor dem nächsten Problem. In einem der reichsten Länder der Welt ist es leider immer noch nicht selbstverständlich, schnell und unkompliziert professionelle Unterstützung bei mentalen Problemen zu erhalten.
2021 standen wir privat selbst vor dem Problem, einen Coach in Anspruch nehmen zu wollen. Einen Coach zu finden war schwieriger als gedacht. Den richtigen und passenden zu finden fast unmöglich. Wir haben den Prozess mehrmals abgebrochen und kamen schnell zur Erkenntnis: Das muss besser gehen! Daraus entstand dann die Idee zu mellow. Mit mellow wollen wir den Zugang zu Coaching so einfach wie möglich machen und damit die mentale Gesundheit in der Bevölkerung stärken.
Wie habt ihr diese umgesetzt?
Coaching spielt in der mentalen Gesundheit eine wichtige Rolle. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Coaching dabei hilft, psychische Belastungen zu reduzieren und und gleichzeitig zum Erhalt der mentalen Gesundheit beiträgt. Leider ist es oft schwierig, einen passenden Coach zu finden, und genau hier setzen wir mit mellow an.
Wir machen Coaching endlich einfach. Anstatt sich mittels Suchmaschine auf die mühsame Suche nach dem richtigen Coach zu begeben, finden User mit mellow schnell und einfach den passenden Coach für ihre mentale Gesundheit. Unser intelligenter Matching Algorithmus sorgt dabei für das perfekte Match zwischen Coachee und Coach. Wir machen Coaching so einfach, wie das Buchen einer Unterkunft bei airbnb.
Ende 2021 haben wir mit den Vorbereitungen begonnen, um dann Mitte 2022 die mellow GmbH zu gründen. Ab diesem Zeitpunkt ging alles sehr schnell. Seit Oktober 2022 sind wir mit der mellow Plattform Online und verhelfen Coaches und Coachees zu einem besseren Leben.
Trotz unserer Startup-Erfahrung stellt die Gründung uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Zu zweit sind die Ressourcen sehr begrenzt und die richtige Priorisierung entscheidend. Wir versuchen einen Großteil der Prozesse zu automatisieren, das schafft Raum für weiteres Wachstum und ermöglicht uns, jeden Tag etwas besser zu werden.
Wie ist euer Geschäftsmodell und wo steht ihr bei der Umsetzung?
Wer auf mellow ein Coaching bucht, kauft in der Regel einzelne Coaching-Sessions oder Pakete. Die Endkunden zahlen nur für das Coaching an sich. Einen Teil des Umsatzes behalten wir als Provision ein, der Großteil wird an die Coaches ausgezahlt. Für die Mitgliedschaft auf der mellow Plattform erhalten wir von Coaches eine jährliche Gebühr. Mit den Einnahmen finanzieren wir die Plattform und das Marketing, wovon die Coaches wieder direkt profitieren.
Anfangs haben wir uns auf private Endkunden fokussiert, seit Anfang 2023 haben wir die Plattform aber auch für Unternehmen geöffnet, die ihren Mitarbeitenden Coaching als Benefit anbieten wollen. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, sich für die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden einzusetzen und sie zu unterstützen. Heute finden Privatpersonen und Mitarbeitende von Partner-Unternehmen unter www.my-mellow.com schnell und einfach den perfekten Coach für ihr Anliegen.
Für 2023 haben wir uns viel vorgenommen. Wir wollen die mellow Plattform weiter verbessern und arbeiten parallel an Kooperationen mit spannenden Unternehmen. In den nächsten Monaten wollen wir außerdem eine erste Finanzierungsrunde abschließen, um unseren Marktanteil auszubauen, damit noch mehr Menschen von mellow profitieren können.