Marta bietet eine Alternative zum Pflegeheim, weil das Start-up den aktuellen Pflegenotstand angeht. Es hat sich zum Ziel gesetzt, den Markt der 24-Stunden-Betreuung in Deutschland nachhaltig zu verbessern und eine Vermittlungsplattform aufgebaut. Wir haben mit den Gründern gesprochen.

Motivation zur Gründung

Co-Founder und Geschäftsführer von marta, Philipp Buhr, hatte lange Zeit keinen persönlichen Bezug zur Altenpflege, bis seine eigenen Großeltern pflegebedürftig wurden. Plötzlich nahm die Pflege-Thematik Überhand und eine Lösung musste her: Die Antwort lag in der 24-Stunden-Betreuung, einem Service, bei dem Betreuungskräfte in den Haushalt der pflegebedürftigen Person einziehen und sich dort um den Haushalt und die Grundpflege kümmern. Es gab einerseits fantastische Betreuungskräfte, andererseits die schlechte Arbeit und die leeren Versprechungen der Vermittlungsagenturen. Fünf Jahre erfolglose Suche nach einer passenden Vermittlungsagentur führten zu dem Entschluss, das Thema der 24-Stunden-Betreuung in die eigene Hand zu nehmen – das war die Geburtsstunde von marta. Die Vision ist es, die Pflegesituation in Deutschland nachhaltig zu verbessern und faire Arbeitsbedingungen für Betreuungskräfte zu schaffen.

Wie habt ihr das umgesetzt?

Basierend auf dem Entschluss, die 24-Stunden-Betreuung in Deutschland in die eigene Hand zu nehmen, haben wir einen Onlinemarktplatz für Altenpflege entwickelt, der sich auf die Vermittlung von häuslichen Betreuungskräften spezialisiert. Auf marta können sich Angehörige kostenlos registrieren, ein Profil anlegen, die Situation der pflegebedürftigen Person beschreiben und sich Profile von Betreuungskräften ansehen. Die Plattform berücksichtigt nach der Anmeldung automatisch die Präferenzen und Anforderungen sowohl der Angehörigen als auch der Betreuungskräfte, um optimale Übereinstimmungen herzustellen.

Unser Geschäftsmodell unterscheidet sich von der Konkurrenz, weil wir sowohl mit den Betreuungskräften als auch den Angehörigen in Kontakt sind. Durch den beidseitigen Kontakt können wichtige Informationen für einen Vermittlungserfolg generiert und volle Kostentransparenz für beide Parteien gewährleistet werden.

Wie ist euer Geschäftsmodell und wo steht ihr aktuell?

Wir arbeiten täglich daran, die Altenpflege transparenter, gerechter und verlässlicher zu machen und sind aktuell mit über 70 Mitarbeitenden in Deutschland, Litauen, Polen und Rumänien aktiv. In den vergangenen drei Jahren konnten wir bereits mehrere tausend pflegebedürftige Personen auf Ihrem Weg zur passenden Betreuungskraft unterstützen und es werden täglich mehr. Unser Fokus liegt dabei auf der Betreuung zu Hause, da über 90 Prozent der Deutschen (und auch Europäer:innen) nicht in ein Altersheim möchten, sondern lieber zu Hause alt werden wollen. Wir unterstützen die Angehörigen dabei, diesem Wunsch gerecht zu werden.

Wir haben die Vision, ein Ökosystem zu bauen, welches es Angehörigen erlaubt, die Betreuung der pflegebedürftigen Personen vollumfänglich über eine einzige Plattform zu managen. Damit verbessern wir nicht nur die Pflege, sondern reduzieren auch die Belastung der Angehörigen. Unsere übergeordneten Ziele sind es zudem, uns  als Vorreiter in der Vermittlung von Pflegekräften zu etablieren, Marktführer in der Branche zu werden und perspektivisch in neue Märkte zu expandieren.