Rund 500 Teilnehmer, 41 Experten sowie 11 Ausstellern engagierten sich Ende November 2019 bei der vierten Digital Health Conference des Herstellerverbandes Bitkom. An einem ereignisreichen Konferenztag mit zahlreichen Höhepunkten machten Unternehmensgründer, Führungspersönlichkeiten, Technologieexperten, Politiker und Wissenschaftler die Digitalisierung zum zentralen Thema der Gesundheitswirtschaft.

Wichtiges Branchentreffen rund um Digitalisierung und Gesundheit: Die digitale Wende im Gesundheitssystem ist eines der großen Zukunftsthemen unserer Zeit. Die Folgen des Fachkräftemangels, der Urbanisierung und Multimorbidität sowie des demografischen Wandels erfordern eine Modernisierung des Gesundheitswesens. Digitale Technologien bedeuten Fortschritt und Innovation für eine nachhaltige medizinische Grundversorgung und einer verbesserten Lebensqualität. Das Leitthema „Update for our Healthcare System“ ermöglichte den Teilnehmern einen intensiven Meinungs- und Erfahrungsaustausch und setzte zukunftsfähige Akzente mit neuen Impulsen für die Gesundheitswirtschaft.

Gesundheit anders – und neu – denken: Der Konferenztag rund um die neue digitale Gesundheit brachte Vordenker, Innovatoren und Praktiker zusammen. Zu den Top-Themen des vielfältigen Programms zählten Digitalisierung und Vernetzung im Gesundheitswesen, eHealth und mHealth, Telemedizin und der digitale Patient, Spitzentechnologien wie Artificial Intelligence, Big Data, Virtual Reality und Co.

Eine Plattform der führenden Branchenköpfe und jungen Startups: Entscheider und Gestalter der Gesundheitswirtschaft diskutierten in starken Auftritten die Zukunft des Gesundheitswesens. Im Fokus des digitalisierten und vernetzten Gesundheitssystems standen neue Geschäftsmodelle und inspirierende Best Practices.

Eröffnet wurde der Konferenztag von Thomas Friese, SVP Digital Platform von Siemens Healthineers. In seiner Keynote referierte er über die Fortschrittlichkeit und Innovationsfähigkeit in der Medizin. Gesundheitsdatenanalysen und Künstliche Intelligenz sind dabei entscheidende Wegbereiter für die digitale Transformation des Gesundheitssystems. Mit dem Internet of Medical Things rückt der Patient stärker in den Fokus der medizinischen Versorgung. – Dr. Angeli Möller, Head of IT Business Partnering Research von Bayer Pharmaceuticals, unterstützte in ihrer Keynote den Einsatz künstlicher Intelligenz. Wissenschaftliche Daten und Informationen verbessern die medizinische Versorgung der Patienten, indem Krankheiten früher erkannt und Medikamente schneller entwickelt werden.

Um die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitswesens voranzutreiben, sind Investitionen in digitale Technologien und Innovationen eine Notwendigkeit. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appellierte in seiner Keynote an eine flächendeckende und effiziente Patientenversorgung. Im Kern geht es um die Förderung von digitalen und technologischen Lösungen und die Vernetzung des Gesundheitssystems, aber auch um Datennutzung und Akzeptanz.

Vertreter der Gesundheitsberufe und Patientenorganisationen sowie aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutierten engagiert die Mehrwerte der Digitalisierung für die medizinische Versorgung der Patienten. Das Stichwort lautete Patientenzentrierung und Teilhabe in der Entwicklung digitaler Gesundheitsanwendungen. Die Diskussionsrunde zum Thema „Mit eHealth und Telemedizin auf der Überholspur“ beleuchtete die Rolle digitaler Gesundheitslösungen für eine effizientere medizinische Versorgung. Von der Videosprechstunde mit eRezept bis zur „OhneArztPraxis“ durch telemedizinische Versorgung – das Gesundheitswesen bietet ein hohes Innovationspotential. Die Zukunft liegt in der Digitalisierung, vor allem aber in einer patientenorientierten Digitalisierung. Dr. med. Dr. phil. Hans-Jürgen Bickmann sprach in seinem Impulsvortrag von einem Paradigmenwechsel: Der digitale Wandel im Gesundheitswesen ist gleichermaßen Chance und Herausforderung. Es geht um die Hoheit über die Gesundheitsdaten, die mit der elektronischen Patientenakte in die Hände der Patienten übergehen soll, aber auch um neues Wissen.

Einen Höhepunkt des Konferenztages bildeten auch die „Interactive Sessions“. Dr. Tobias Korge, Datenschutzbeauftragter von Novartis Deutschland, und Thanos Rammos, Partner von Taylor Wessing, gingen in ihrem Workshop der Frage nach, wie Artificial Intelligence, Machine Learning und Big Data mit der DSGVO zu vereinbaren sind – „Denn Gesundheitsdaten sind ein hohes Gut“.

Auf großes Interesse stieß auch die Startup-Session. Startups sind vielversprechende Treiber für Innovationen und wichtige Gestalter der Digitalisierung. Das Digital Hub Rhein-Neckar und der Tech Incubator Zollhof ermöglichten den Startups Perfood, GWA Hygiene, Raccoon.World, Cliniserve, SeDiDoc und mindQ eine geeignete Plattform für die Vorstellung ihrer Visionen.

Den Abschluss der diesjährigen Digital Health Conference bildete die Keynote von Prof. Dr. med. Jörg F. Debatin, Chairman des Health Innovation Hub des Bundesgesundheitsministeriums. Er resümierte, dass Digitalisierung weit über technologische Innovationen hinaus gedacht werden muss. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens brauche Akzeptanz – auch aufgrund digitaler Werte und eines digitalen Humanismus.

Die fünfte Auflage der Digital Health Conference findet am 26. November 2020 statt. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens und die Vernetzung aller Akteure sind die Kernthemen der Digital Health Conference, die die Vertreter aus Politik, Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringt.

Quelle: Bitkom