Im Rahmen einer Studie hat die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit den Digital-Health-Experten Karsten Knöppler (XING-Profil) und Tobias Neisecke (XING-Profil) eine systematische Analyse digitaler Gesundheitsanwendungen vorgenommen. In diesem Kontext ist ein Klassifikations-Verfahren für Gesundheits-Apps entstanden, das auch eine Überprüfung der Apps in Hinblick auf deren Relevanz erlaubt.
Die Typologie der Gesundheits-Apps beschreibt folgende Anwendungen:
- Apps, durch die eine Stärkung der Gesundheitskompetenz der Patienten erfolgt
- Apps, die analysieren und im Ergebnis Erkenntnisse schaffen
- Apps, die Selbstwirksamkeit, Adhärenz und Sicherheit fördern (indirekte Intervention)
- Apps, die durch direkte Intervention Fähigkeiten und Verhaltensweisen verändern
- Apps, durch die eine Dokumentation der Gesundheits- und Krankengeschichte erfolgt
- Apps, die eine Organisation und Verwaltung im Gesundheitswesen ermöglichen
- Apps, die sich mit den Themen Einkauf und Versorgung befassen
Weitere Infos: Gesundheits-Apps können Patienten in ihrer Rolle stärken
Mögliche Interessenskonflikte: Der Autor dieses Beitrags ist gleichzeitig Mitarbeiter im Gesundheitsprogramm der Bertelsmann Stiftung.
Das ist eine hilfreiche Einteilung. Zusätzlich bin ich jedoch der Meinung, dass hierbei Lifestyle-Apps, welche ja doch meist einen sehr starken Bezug zur Gesundheit haben, fehlen. Bei einem „Diabetes-Tracker“ z.B. gibt es ja auch oft die Funktion, seine tägliche Nahrungsaufnahme festzuhalten- und das geschieht wiederum meist mit Foodtrackern, die eher in die Lifestyle-Richtung gehen.
Danke für die Einteilung. Bis jetzt habe ich mich mit dieser Art von Apps noch nicht beschäftigt. Aber ich denke so kann man damit schon was anfangen.
Ein guter Schritt für ein differenzierteres Verständnis von Gesundheits-Apps! Langfristig halte ich es jedoch für wichtig, die unterschiedlichen Typen zu kombinieren. Der umfassende Mehrwert für den Patienten ergibt sich aus dem Zusammenspiel der unterschiedlichen Möglichkeiten.
Erst einmal vielen Dank an den Autor für die super übersichtliche Darstellung des Kerns dieser umfangreichen Studie!
@ Laura: Genau dieser Gedanke verfolgt mich aktuell ebenfalls. Ich versuche im Rahmen meiner Masterthesis im Rahmen eines Kapitels eine Einordnung/Kategorisierung von Apps, die sich an pflegende Angehörige richten, im Kontext von e/m-Health vorzunehmen. Bei der Erstellung einer Produktübersicht ist mir aufgefallen, dass die Apps und nicht nur in die hier genannten Kategorien, sondern eben auch in die Lifestyle-Sparte passen. Daher habe ich wie du gegrübelt und mich gefragt, weshalb dieser Aspekt nicht beachtet oder zumindest angeschnitten wurde. Dies fiel mir im Übrigen auch in der CHARISMHA-Studie auf.