Die aktuelle, fünfte, Düsseldorfer Erklärung kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Die Politik trägt mit ihren aktuellen Maßnahmen nicht dazu bei, das Kliniksterben zu stoppen. Im Gegenteil: Das kalte Sterben ist scheinbar gewollt, eine sinnvolle Krankenhausplanung scheint nicht möglich. Ihre Forderungen sind Daseinsfürsorge, Handlungsfähighkeit und mehr Digitalisierung, dazu vermehrte Information und Kommunikation insbesondere auch an die Bevölkerung – damit die Menschen verstehen, warum Kliniken schließen und welche Versorgung sie künftig noch erwarten dürfen.
Die gemeinsame Erklärung des VKD (Verband der Krankenhausdirektoren e. V.) und des Ecosystems Entscheiderfabrik lautet, das Kliniksterben durch die „Kalte Küche“ endlich zu beenden! So berichten sie: „Aktuell passiert, was die Entscheidenden den politisch Verantwortlichen im vergangenen Jahr vorhergesagt haben: Die Lücke zwischen Inflation, Personal- und Energiekostensteigerungen sowie den systembedingt stagnierenden Erlösen führt immer
mehr Häuser in die akute Insolvenzgefahr! Medizinisch sinnvolle Angebote für die Bevölkerung werden zurückgefahren… Sinnvolle Krankenhausplanung ist unter diesen Voraussetzungen nicht mehr möglich, die
Politik muss das endlich erkennen.“
Ihre Forderungen an die Politik
Die Forderungen an die Politik lautet: „Die Daseinsvorsorge muss sichergestellt werden! Wir brauchen Handlungsfähigkeit – dazu gehören Liquidität und Rentabilität. Und: Bei der Digitalisierung nicht auf halbem Wege stehen bleiben!“ Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) wird als sinnvoll bezeichnet, eine Erweiterung in Form eines KHZG2 oder Praxiszukunftsgesetzes, um die Niedergelassenen und den gesamten ambulanten Sektor einzubeziehen, klingt zukunftsfähig. Hier kann die gesamte Erklärung eingesehen werden. Wer nicht mehr warten will, sollte eigenständig agieren, da von der Politik bis zur nächsten Legislaturperiode wenig erwartet wird.
Im Rahmen des 18. Entscheiderevents wurde die Düsseldorfer Erklärung zahlreichen Verantwortlichen aus der Presse und den teilnehmenden Verbänden vorgestellt und ausführlich diskutiert. Zudem gab es auf der jährlichen Veranstaltung eine Vorstellung neuer digitaler Projekte, die das System Krankenhaus effizienter und besser machen können. Die sechs Gewinnerunternehmen für das Jahr 2024, bei denen etliche Krankenhäuser die jeweiligen Anwendungen über ein Jahr testen und weiterentwickeln, sind:
Platz 5: medsolv GmbH mit „Multiressourcenmanagement“ und Healthcomm mit „interoperablem klinischen Daten- und Informationsmanagement“; Platz 4 = DMI mit „Archivar 4.0 – Datenmanagement für die Verfügbarkeit interoperabler Behandlungsinformationen“, Platz 3 = „Patientenportal“ der i-engineers, Platz 2 QUMEA „Frühwarnsystem für die Pflege, beispielsweise bei Sturz oder Dekubitus“, Platz 1: innoCon Medical „Papier war gestern (Integration eines Workflow-Formularservers in eine Klinik-IT-Infrastruktur)“
Auch Startups werden auf dem Event jährlich ausgezeichnet und prämiert. Für das Jahr 2023/2024 lauten die von einer Jury geprüften die jungen Unternehmen Quickticket, NextOR und Myscribe.