Die Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) bietet ihren Mitgliedern über eine Messenger-App ein digitales Netzwerk zum Erfahrungsaustausch und zur Weiterbildung. Von den rund 1800 Mitgliedern haben sich bereits kurz nach dem Start circa ein Drittel die App heruntergeladen und sich dort registriert. Durch die asynchrone und niedrigschwellige Kommunikation in der App können sich Notaufnahmen künftig schneller unterstützen.

Das Personal profitiert von der fachlichen Expertise der Mitglieder. Es gibt bereits mehrere Netzwerke für Intensivmediziner:innen und Fachgesellschaften aus ganz Deutschland vom Anbieter Siilo. Ein wichtiges Ziel der DGINA ist es, die Notfallmedizin als eigenständige Fachlichkeit zu fördern und zu etablieren. Die Zusammenarbeit der DGINA mit dem App-Anbieter ermöglicht den Ärzt:innen und Pflegenden der Notfall- und Akutmedizin eine umfassende Vernetzung. Die Mitglieder erhalten über den Messenger Zugang zu einem geschlossenen Verzeichnis, über das sie Nachrichten mit anderen Mitgliedern des Netzwerks austauschen können, ohne deren Kontaktdaten kennen zu müssen, die Kommunikation erfolgt sicher und anonymisiert.

Martin Pin, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Florence Nightingale Krankenhaus Düsseldorf und Präsident der DGINA, sagt: „Der Messenger gibt uns die Möglichkeit, die Schwarmintelligenz unserer Mitglieder zu nutzen. Ein Erfahrungsaustausch kann schnell und unkompliziert stattfinden – aktuell beispielsweise in Bezug auf die Aufnahme von Patient:innen, die aus der Hochwasserkatastrophen-Regionen evakuiert und behandelt werden mussten.“

Sebastian Casu, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Hamburg Wandsbek und Mitglied der DGINA, ergänzt: „Indem wir in der ‚DGINA Weekly‘ regelmäßig Inhalte hochladen, bekommt unser Netzwerk Fortbildungscharakter. Jeden Montag stellen wir dort einen Patientenfall vor, jeden Donnerstag diskutieren wir etwas aus der Politik und jeden Freitag besprechen wir ein Bild aus dem notfallmedizinischen Klinikalltag. Durch die differenzierten Meinungen der Kolleg:innen kann jeder sein eigenes Wissensspektrum erweitern.”

Sassan Sangsari, Medical Director bei Siilo, resümiert: „Ärzt:innen wird oft vorgeworfen, sie seien Einzelkämpfer. Während der Corona Pandemie kam jedoch der tatsächliche Kollaborationsgeist zum vollen Ausdruck. Medizinische Abteilungen sind keine Inseln und möchten auch keine sein – sie wissen, dass sie ein gemeinsames Ziel verfolgen: das Wohl der PatientInnen. Sensible Gesundheitsinformationen schnellstmöglich mit den weiterbehandelnden KollegInnen zu teilen kann oftmals sogar über Leben und Tod entscheiden. Die Notfall- und Intensivmedizin hat in dieser Bewährungsprobe gezeigt, wie moderne, vernetzte Medizin im digitalen Zeitalter aussieht. Ich bin mir sicher, dass dies nun auch Impulse für andere Fachbereiche und Institute gesetzt hat.“

Quelle Text und Bild: Siilo