Zum achten Kongress des Bundesverbandes Managed Care  e. V. (BMC) diskutierten rund 700 Teilnehmer an zwei Tagen über „Managed Care im digitalen Zeitalter“.

„Die Digitalisierung ist ein Gewinn für unser Gesundheitswesen. Schon heute verbessern digitale Anwendungen wie die Telemedizin die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen, sie schaffen die Voraussetzungen für bessere Diagnoseverfahren und maßgeschneiderte Behandlungen von Krankheiten.“ So begrüßte Lutz Stroppe, Staatssekretär des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) die Gäste. Ein verbessertes Management der Gesundheitsversorgung zu Zeiten der Digitalisierung war Hauptthema des Kongresses. Stroppe hob gleichzeitig hervor: „Die Digitalisierung stellt uns gleichfalls vor immer neue Abgrenzungsfragen, denn nicht alles, was technologisch machbar ist, ist auch ethisch vertretbar oder zielführend. Die Wirkungen einer zunehmenden digitalen Gesundheitsversorgung auf unser Bild von der Würde des Menschen, auf Selbstbestimmung und Solidarität untersuchen vier vom BMG geförderte Projekte in dieser Legislaturperiode.“

Das digitale Zeitalter beschleunigt die Marktpenetration mit Innovationen, doch wie stellt man sicher, dass das Gesundheitssystem nicht den Anschluss an diese digitale Transformation verpasst? Mit diesem Gedankengang eröffnete Volker Amelung, Vorstandsvorsitzender des BMC, die Veranstaltung. Einerseits zeichne sich der Teilbereich der Medizin durch eine ausgewiesen starke Innovationskraft aus, andererseits stehe das Gesundheitswesen jedoch vor der Herausforderung, sich an diese neuen Strukturen anzupassen. Es fehle an wichtigen Stellen an Handlungsdruck und Transparenz, langhergebrachte Monopole treffen auf Akteure, die keinen Veränderungswillen und -bedarf mit sich bringen.

Neu: Digital-Health-AG

So setzt sich der BMC insbesondere für qualitativ hochwertige Formate und Nachwuchssymposien ein. Eine Digital-Health-AG traf sich bereits zum ersten Mal, sie wird über das gesamte Jahr 2018 fortgesetzt. Vier Untergruppen behandeln die Themen Regulierung, Access, Patientenakten und Big Data/Datenanalytik. „Wir erfuhren hier einen sehr hohen Zuspruch, daher teilten wir die AG  in vier parallele stattfindende Untergruppen auf. Wichtig dabei: Wir adressieren u.a. aufgrund der Technikfolgenabschätzung auch den Bürger beziehungsweise Patienten“, erklärt Ralf Sjuts, stellvertretender Vorstandvorsitzender und Leiter der Arbeitsgruppe.

Die Forderung nach durchdachten, ganzheitlichen Lösungen für die allgegenwärtig diskutierte digitale Patientenakte stellte nicht nur der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery in den Vordergrund. Einige Akteure sind immer noch davon überzeut, daß PDFs geeignet wären, doch wir brauchen ganzheitliche, interoperable und zukunftsfähige  Modelle.

Wir sprachen mit der neuen Geschäftsführerin, Dr. Patricia Ex, über Ihr Engamenet im BMC, am Kongress und Themen wie die Nachwuchsförderung, Frauenquote … Interview

Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Volker Amelung vermittelt in diesem Interview die Sicht auf den Innovationsfonds und europäische Modelle, von denen Deutschland lernen kann: Interview