Zehn finale Startups aus den Bereichen Medizintechnik und Sensorik wurden für einen finalen Pitch am 24. November 2020 ausgewählt. Aufgabe war es, Materialien und Komponenten für medizinische Geräte sowie implantierbare, hautnahe oder diagnostische Bio- und Umweltsensoren entwickeln. Für das Akzeleratorprogramm von Heraeus stehen nun Teams aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, den USA, Kanada, Japan und Israel auf der Agenda.

Das Startup Ateios aus den USA entwickelt eine dünnschichtige, bedruckte Batterie, die flexibel und dehnbar ist. Dies ermöglicht neue Formen tragbarer Technologien mit verbessertem ergonomischem Design. Die hauchdünnen Energiezellen haben eine bis zu fünf Mal höhere Energiedichte als Knopfzellen und eigenen sich für medizinische sowie Fitness-Wearables.

Das Team von Hylomorph aus der Schweiz entwickelt spezielle Schutzmembranen für medizinische Implantate. Aufgrund der fehlenden Biokompatibilität von Implantaten kommt es nach dem Einsetzen in den Körper oftmals zu Abwehrreaktionen, die zu Komplikationen führen können. Hylomorph hat eine chirurgische Membran entwickelt, die die Schnittstelle zwischen Implantaten und menschlichem Gewebe optimiert.

Intelligent Surfaces ist ein Startup der Universität Tokio, Japan. Das Unternehmen arbeitet an biokompatiblen Polymerbeschichtungen für Medizinanwendungen. Die Beschichtungen können auf unterschiedliche Trägermaterialien aufgebracht werden und machen deren Oberflächen hydrophil, schmierig und proteinresistent.

Das Startup LipoCoat aus den Niederlanden entwickelt Beschichtungen für medizinische Materialien. Schlechte Oberflächeneigenschaften von Medizinprodukten können aufgrund schlechter Gleitfähigkeit zu Unbehagen bei Patienten führen. Die Beschichtung von LipoCoat macht Materialoberflächen gleitfähiger. Darüber hinaus machen die Beschichtungen Medizinprodukte sicherer, indem sie diese resistent gegen Oberflächenverschmutzungen machen. Dies beugt Infektionsrisiken vor und führt zu einer höheren Biokompatibilität.

SmartWise, ein Startup aus Schweden, stellt Mikroinjektionskatheder her. Die Katheder können Zellen, biologische und niedermolekulare Therapien, direkt in das an Blutgefäße angrenzende Gewebe injizieren. Ärzte können so mehrere Infusionen in das perivaskuläre Gewebe einbringen.

Das Startup SteadySense aus Österreich entwickelt Hautpflaster mit integrierten Temperatursensoren. Patienten können die Temperaturmesssysteme seitlich der Brust unter dem Arm anbringen – dort misst das Hightech-Pflaster kontinuierlich Körpertemperaturwerte in festgelegten Zeitintervallen. Die Daten können anschließend auf das Smartphone des Patienten übermittelt werden. Ein erstes Produkt des Unternehmens ist femSense – ein Hautpflaster mit Temperatursensor plus eigens entwickelte Smartphone-App für Frauen mit Kinderwunsch.

Das Diagnosesystem des deutschen Startups VesselSens ermöglicht es, Gefäßverstopfungen in Echtzeit zu diagnostizieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Stents, die teure und ungenaue klinische Untersuchungen erfordern, ermöglicht die neue Sensortechnologie eine präzise drahtlose Diagnose. Das implantierbare Sensorsystem führt zudem dazu, dass keine Nachuntersuchungen mehr erforderlich sind.

Das Team des US-Startups Avails Medical entwickelt Diagnostiksysteme, die auf elektronischen Biosensoren beruhen. Die Sensoren können in kürzester Zeit Bakterien und Pilze detektieren sowie Antibiotikaresistenzen messen, um bei lebensgefährlichen Infektionen schnell effektive Antibiotikatherapien zu verbreichen. Anwendungsgebiete beinhalten neben Blutvergiftung auch Harnwegsinfektionen, sexuell übertragbare Krankheiten, Meningitis und MRSA.

QuLab Medical aus Israel entwickelt anwenderfreundliche und einfach zu bedienende minimal-invasive Pflaster zur kontinuierlichen Überwachung von Multi-Metaboliten (CMM) für ein verbessertes Diabetes-Management bzw. eine verbesserte Diabetes-Prävention. Das Produkt ermöglicht es, personalisierte Stoffwechselprofile zu erstellen und so bessere Gesundheits- und Lifestyle-Entscheidungen zu treffen.

Das Startup Vena Medical aus Kanada entwickelt ein Gefäß-Endoskop, mit dem das Innere von Blutgefäßen beobachtet werden kann. Die winzige Kamera des Gerätes ermöglicht es Ärzten, bei minimal-invasiven Eingriffen besser in Gefäßen zu navigieren.