Eine Umfrage der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse zeigt: Zwar suchen inzwischen knapp 60 Prozent der Deutschen nach gesundheits- und krankheitsrelevanten Informationen im Internet – weitere digitale Angebote haben sich jedoch bei Weitem noch nicht so durchgesetzt.

Geht es nach den Wünschen der Befragten, ist ein Motor für eine zunehmende Digitalisierung eine persönliche Begleitung und Unterstützung. 57 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Vorstellung eines digitalen oder telemedizinischen Angebotes in einem persönlichen Gespräch mit einem Krankenkassenmitarbeiter aus, 64 Prozent möchten die Nutzung durch eben diesen erklärt bekommen und sogar 80 Prozent wünschen sich, dass sie von einem Arzt oder anderen Experten bei der Auswertung der Informationen aus den digitalen Angeboten unterstützt werden. Die Ergebnisse einer Umfrage der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, die das Marktforschungsinstitut YouGov im Juni 2020 durchgeführt hat, zeigen den hohen Stellenwert, den die Versicherten der persönlichen Begleitung beimessen.

Nur wenige haben Erfahrung mit digitalen Angeboten im Gesundheitsumfeld

„Die Ergebnisse spiegeln aus meiner Sicht auch viel Unsicherheit und Unkenntnis wider“, glaubt Dr. Gabriele Gonschor, Leiterin Neue Versorgungsangebote bei der SBK. „Da spielt die fehlende Erfahrung sicher eine große Rolle.“ Zwar suchen inzwischen knapp 60 Prozent der Deutschen nach gesundheits- und krankheitsrelevanten Informationen im Internet, aber andere Angebote werden bisher selten genutzt. Am ehesten kommen noch Wearables und Smart Devices zum Einsatz: Die Frage nach ihrer Nutzung beantworteten 7 Prozent der Befragten mit ja. Lediglich 2 Prozent gaben an, schon mal eine Videosprechstunde in Anspruch genommen zu haben – und das trotz der zunehmenden Angebote, die die niedergelassenen Ärzte aufgrund der Corona-Pandemie gemacht haben.

Aufklärungsarbeit rund um individuelle Mehrwerte, Anwendung und Datenschutz nötig

„Viele wissen nicht, was ihnen die digitalen Anwendungen in ihrem ganz individuellen Fall bringen“, geht Gonschor auf Ursachenforschung. „Was fehlt, ist eine umfassende Aufklärungsarbeit – von uns Kassen, aber auch von Ärzten.“ In der Umfrage gaben lediglich 5 Prozent der Befragten an, dass ihnen ihre Krankenkasse oder ihr Arzt bereits eine solche Anwendung empfohlen hat. 80 Prozent hingegen wurde noch nie zu einer digitalen Anwendung geraten. Hinzu kommen Bedenken in Sachen Datenschutz: Der Schutz der persönlichen Daten ist für 87 Prozent der Befragten einer der wichtigsten Aspekte bei den digitalen Angeboten ihrer Krankenkassen. Im Rahmen des §20k des SGB V wird den gesetzlichen Krankenkassen die Aufgabe zugesprochen, die digitale Gesundheitskompetenz der Versicherten zu fördern. Die SBK hatte sich im Rahmen einer virtuellen Diskussionsrunde jüngst dafür ausgesprochen, das als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu sehen und setzt sich für das Thema in der öffentlichen Diskussion ein (siehe hier).

Quelle: SBK