Die Digitalisierung des Gesundheitswesens verändert den Arbeitsalltag der medizinischen und pflegerischen Fachkräfte. In einer aktuellen Umfrage wurden 1.312 Beschäftigte des Gesundheitswesens in Deutschland gefragt, wie sie die eigenen digitalen Kompetenzen einschätzen, ob sie sich ausreichend
fortbilden können und ob sie private Apps und Endgeräte zur Organisation des Arbeitsalltags
einsetzen. Außerdem wurden sie gebeten, den Einsatz digitaler Sprechstunden zu
bewerten und eine Einschätzung zu geben, ob Roboter in naher Zukunft eine spürbar
entlastende Rolle in der Versorgung von Patient:innen und Pflegebedürftigen spielen werden.

Aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien und hohe Digitalkompetenz

Das Thema Digitalisierung im Berufsalltag nimmt mit über 60 Prozent einen hohen Stellenwert beim
Gesundheitspersonal ein. Nur rund 10 Prozent gaben an, dass das Thema eher keine Rolle für sie spielt.
Knapp 70 Prozent der Befragten steht neuen Technologien und digitalen Kommunikationsmitteln eher aufgeschlossen gegenüber. Lediglich 10 Prozent sind skeptisch.
Rund 6 von 10 Fachkräften (60,88 Prozent) schätzen ihre digitale Kompetenz im Umgang mit
Smartphone und Computer als hoch ein. 27 Prozent sprechen sich nur teilweise eine hohe
Kompetenz zu, und 11, 93 Prozent der Befragten stufen ihr Wissen im Umgang mit digitalen
Kommunikations‐ und Arbeitsmitteln als eher gering ein.

Digitale Hilfsmittel erleichtern die Arbeit

Eine Mehrheit (61,74 Prozent) der Umfrageteilnehmer:innen findet, dass digitale Hilfsmittel
und neue Techniken eine Hilfe im Arbeitsalltag sind. 15,3 Prozent hingegen sind der Meinung,
dass ihre Arbeit dadurch komplizierter wird. 14,26 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihr Alltag dadurch nicht verändert, 8,7 Prozent „wissen es nicht“.

Nutzung privater Apps und Messenger zur Kommunikation mit Kolleg:innen ist Alltag

Deutlich mehr als die Hälfte des Gesundheitspersonals (56,9 Prozent) stimmte der Aussage zu,
im Arbeitsalltag oft private Apps und Messenger, wie WhatsApp, zur Abstimmung und
Kommunikation mit Kolleg:innen einzusetzen. Dies zeigt eine hohe Nachfrage leicht anwendbarer
digitaler Kommunikationsmittel zur Organisation des Pflege‐ und Krankenhausalltags, der
gleichzeitig datenschutz- und arbeitsrechtlich sehr bedenklich ist.

Knapp ein Fünftel fühlt sich nicht ausreichend fortgebildet für neue digitale Technik

Mit Blick auf Fortbildung und Schulungen für den Einsatz digitaler Technik sehen sich 18,93
Prozent der Befragten als nicht ausreichend fortgebildet. 46,89 Prozent des
Gesundheitspersonals fühlen sich im Umgang mit neuer, digitaler Technik hingegen gut
geschult. Ein Drittel (34,17 Pro ent) gibt an, zumindest teilweise gut vorbereitet zu sein.

Weniger als die Hälfte der Fachkräfte sieht Videosprechstunden als sinnvolle
Ergänzung
Ob Videosprechstunden eine sinnvolle Ergänzung der medizinischen Versorgung sind, beantworteten nur 43,71 Prozent des befragten Personals mit Ja. 40,67  sehen in Videosprechstunden keine sinnvolle Ergänzung in der Patientenversorgung. 15,62 Prozent waren unentschieden.

Keine Entlastung durch Roboter erwartet

Knapp 70 Prozent (68,41) der Befragten gehen nicht davon aus, dass Roboter das medizinische
Personal in absehbarer Zukunft spürbar entlasten werden. Vorstellen können sich das lediglich
15,9 Prozent. Weitere 15,69 Prozent gaben an, dies nicht einschätzen zu können.
Quelle: Medwing