Um die Etablierung neuer Versorgungsformen im Gesundheitswesen voranzutreiben, schlägt die Techniker Krankenkasse (TK) die Einführung eines „Innovationsbudgets“ vor. „Die Idee ist, dass Krankenkassen pro Versichertem 2,50 Euro investieren, die dann zweckgebunden in innovative Versorgungsmodelle fließen“, so der TK-Landesvertretungsleiter Jörn Simon. „In Rheinland-Pfalz sind mehr als 3,6 Millionen Menschen gesetzlich krankenversichert. Das heißt: Bei Umsetzung dieses Vorschlags wären die Kassen verpflichtet, allein für ihre Versicherten aus unserem Bundesland rund neun Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um Innovationen schneller als bisher auf den Weg zu bringen,“ führte Simon weiter aus. Dieses Innovationsbudget könnte dann den durchaus bürokratischen Innovationsfonds ersetzen.

Um Innovationen im Gesundheitssystem zu fördern, hat der Gesetzgeber mit der Verabschiedung des GKV-Versorgungsstärkungsgesetztes im Jahr 2015 das Instrument des Innovationsfonds ins Leben gerufen. Von 2016 bis 2019 wird der mit jährlich 300 Mio. Euro ausgestattete Fonds aufgelegt. „Allerdings müssen Antragssteller ein sehr langwieriges und aufwendiges Verfahren auf sich nehmen, um hieraus eine Förderung zu erhalten“, betonte der TK-Manager. Das Innovationsbudget hingegen würde eine schnellere Umsetzung von vielversprechenden Versorgungskonzepten ermöglichen. In Zeiten der Digitalisierung mit ihren kurzen Innovationszyklen sei der Faktor Zeit auch für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens von maßgeblicher Bedeutung.

Das Konzept der TK sieht zudem vor, nicht verausgabte Mittel über den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen auf die Kassen umzulegen, die mehr als 2,50 Euro ausgegeben haben. „Mit der Einführung des Innovationsbudgets könnte ein wirkungsvolles und nachhaltiges Wettbewerbsinstrument im Gesundheitswesen etabliert werden, das dazu beiträgt, die beste innovative Versorgung zu befördern, “ ist der TK-Landeschef überzeugt.

Quelle: TK