Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden an der Volkskrankheit Rosacea, einer entzündlichen, chronischen Hauterkrankung. Schätzungen zufolge sind weltweit mehr als 400 Millionen Menschen betroffen, wobei die Dunkelziffer weitaus höher liegen dürfte. In diesem Artikel werden die Ursachen und Symptome beleuchtet und Tipps für die richtige Pflege bei Rosacea gegeben.

Was ist Rosacea konkret?

Bei Rosacea handelt es sich um eine weit verbreitete Hauterkrankung, die mit Rötungen, Pusteln und Verdickungen der Haut einhergeht. Diese Symptome stellen oft eine große Belastung für die Betroffenen dar, zumal sie in erster Linie im Gesicht auftreten. Betroffen sind meist die Nase und Wangen, oft auch Kinn und Stirnbereich. In manchen Fällen kann der Hals und das Dekolleté ebenfalls Symptome aufweisen. Die Belastung der Betroffenen ist jedoch nicht rein kosmetischer Natur. Die Entzündungen können auch auf die Augen übergehen und dort Binde- oder Hornhautentzündungen auslösen. Ein weiteres Symptom von Rosacea, das hauptsächlich Männer betrifft, ist eine „Knollnase“, die durch Wucherungen entsteht.

Ursachen von Rosacea

Die Ursachen von Rosacea sind noch nicht vollkommen erforscht. Sicher ist jedoch, dass Rosacea durch Entzündungen bedingt ist. Expert:innen gehen davon aus, dass unterschiedliche Faktoren für die
Entstehung der Hautkrankheit verantwortlich sind. Möglicherweise führen schwache Gefäße und Nerven zu Durchblutungsstörungen. Jüngste Forschungen deuten auch darauf hin, dass die Entzündungsreaktion eine übersteigerte Immunantwort des Körpers ist. Es könnte auch einen Zusammenhang zu Magen- und Darmerkrankungen bzw. Verdauungsproblemen geben.

Wer ist betroffen?

Von Rosacea sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen. Erstmals tritt die Hauterkrankung meist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf. Hellhäutige Menschen sind eher gefährdet als dunkelhäutige. In Deutschland betrifft Rosacea etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung. Einige Verhaltensweisen und Umweltfaktoren können die Entstehung von Rosacea begünstigen. Dazu zählen intensive Sonneneinstrahlung und starke Schwankungen der Temperatur. Auch der regelmäßige Konsum von Alkohol, Kaffee, Tee oder scharfen Speisen kann den Ausbruch der Hautkrankheit auslösen. Dasselbe gilt für übermäßigen Stress. Auch eine gewisse genetische Disposition ist denkbar, da Familienmitglieder von Betroffenen besonders häufig an Rosacea erkranken.

Behandlung und Pflege

Rosacea ist nicht heilbar und kann auch nicht mit Medikamenten behandelt werden. Mit der richtigen Pflege können die Symptome jedoch deutlich reduziert werden. Die richtige Pflege bei Rosacea
kann auch die regelmäßige Wiederkehr der Krankheit, die in Schüben kommt, verhindern. Wichtig ist es, die Haut jeden Tag schonend zu reinigen. Dabei sollten aggressive, alkoholhaltige Zusätze vermieden werden. Stattdessen ist es sinnvoll, das Gesicht mit lauwarmen Wasser und milden, ph-neutralen Waschlotionen zu waschen. Auch die Hautcreme sollte mit Bedacht ausgewählt werden, fetthaltige Cremes und Salben sind zu vermeiden.

Weitere Maßnahmen

Generell ist es bei Rosacea zu empfehlen, ganzjährig eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden. Das Gesicht sollte möglichst kühl gehalten werden. Saunagänge und heiße Duschen sind daher tendenziell zu vermeiden. Zusätzlich kann sich das Erlernen von Entspannungsübungen und die Vermeidung von Alkohol und scharfen Gewürzen positiv auf das Hautbild auswirken.

Quellen Text: Avene, Bild: Jenna Hamre (Pexels)