Schätzungen zufolge werden bis zu 50 Prozent aller verordneten Medikamente nicht eingenommen – und das vermutlich häufig, weil Patienten die Einnahme nicht gut in ihren Alltag integriert bekommen. Und gerade Menschen mit chronischen Erkrankungen haben häufig noch mehr, an das sie denken müssen: Blutdruck- und Blutzuckermessungen, die Führung von Symptomtagebüchern, regelmäßige körperliche Aktivitäten, und so weiter. Mit MyTherapy soll Patienten erleichtert werden, im Alltag an alles zu denken, was für eine gute Umsetzung ihrer Therapie notwendig ist.

Warum?

Der Arzt kann sich einem Patienten meist nur innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne widmen – außerhalb der Praxis müssen Patienten dann eigenständig vieles umsetzen, um ihre Therapie einzuhalten. Und da die Therapietreue meist nicht am Unwillen der Patienten scheitert, sondern an der tagtäglichen Umsetzung zahlreicher Aufgaben, möchte MyTherapy genau hier – bei der Bewältigung des Patientenalltags – helfen.

Wie?

Viele Aufgaben im Alltag eines chronisch Kranken sind Routine: Medikamenteneinnahmen, Messungen von Gewicht und weiteren klinischen Parametern, regelmäßige Spaziergänge. Es liegt also nahe, Patienten genau bei diesen Dingen zu unterstützen. Dabei gerät vor allem auch die Notwendigkeit ins Bewusstsein des Nutzers, für seine Therapie oft wichtige Dinge mit dem richtigen Durchhaltevermögen nicht zu vernachlässigen.

Was?

MyTherapy ist eine kostenlose App (für iOS und Android verfügbar) und ermöglicht die Erfassung von und Erinnerung an Medikamenteneinnahme, Messungen, Aktivitäten und Symptomeingabe.

Screenshots der MyTherapy-App

Nach Installation der App ist zunächst eine Registrierung erforderlich. Anschließend erfolgt die Abfrage verschiedener Gesundheitsdaten sowie die Erfassung der diversen Erinnerungen. MyTherapy versucht anhand von Fortschrittsgrafiken, den Nutzer zur Erledigung der Tagesaufgaben zu motivieren.

Darüber hinaus kann der Nutzer seine Arztkontakte in der App hinterlegen, und anschließend auch seine Arzttermine verwalten. Derzeit erlaubt die App keinen direkten Austausch mit dem Arzt, fordert aber dazu auf, die durch MyTherapy erfassten Daten mit dem behandelnden Arzt zu diskutieren. Ärzte können die App übrigens auch Nutzen, um sich und ihre Praxis zu präsentieren.

Abgerundet wird der Funktionsumfang der App durch einen Gesundheitsbericht, der eine Monatsübersicht aller erfassten Daten per E-Mail bereitstellt und neben der Eigennutzung ebenfalls zur Vorlage beim Arzt geeignet ist.

Dass MyTherapy mit einer innovativen Smartphone-App offenbar ein älteres Publikum ansprechen will, scheint zunächst widersprüchlich. Doch wie technik-affin Senioren inzwischen sind, weiß smartpatient-Geschäftsführer Sebastian Gaede: „Bereits heute besitzen sechs Millionen Menschen der ‚Über-50‘-Generation im deutschsprachigen Raum ein Smartphone. Diese Entwicklung geht unaufhaltsam und potenziert weiter, weil die neuen Smartphones äußerst einfach zu bedienen sind.“

Das Geschäftsmodell

Finanziert werden soll MyTherapy wohl zunächst über Kooperationen mit Partnern, die direkt oder indirekt von einer höheren Therapietreue der Patienten profitieren. Ob eine Monetarisierung auch über Big Data und entsprechende Forschungsprojekte möglich ist, muss sich erst noch herausstellen.

Rechtsform

Die App MyTherapy wird entwickelt von der smartpatient GmbH mit Sitz in München.

Das Gründerteam

Die smartpatient GmbH wurde von Sebastian Gaede (XING), Philipp Legge (XING) und Julian Weddige (XING) gegründet. Um sie herum hat sich ein inzwischen 12-köpfiges Team gebildet, welches durch Partner wie die Charité Berlin und das Klinikum rechts der Isar München unterstützt wird.


Download-Links für MyTherapy: iOS | Android


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