Innovative Plattformtechnologie für Impfstoffe (auch gegen Coronavirus)
Ein Startup aus Tübingen unterstützt den Kampf gegen Corona. Die neugegründete PRiME Vector Technologies GmbH konzipiert hochwirksame Impfstoffe mittels einer innovativen Plattformtechnologie, die die individuelle Anpassung von Impfvektoren an verschiedenste Anforderungen ermöglicht. Zur Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes gibt es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der Carl-Zeiss-Stiftung finanzielle Unterstützung.
Als das Forscherteam im Jahr 2016 Preisträger des Science2Start-Ideenwettbewerbs
Um auf diese Weise Impfstoffe herzustellen, verwendet das Biotech-Unternehmen als Vektor einen Stamm des Orf-Virus, der attenuiert, also nicht mehr krankmachend und daher gänzlich ungefährlich für den Menschen, ist. Orf ist ursprünglich eine ansteckende Hautkrankheit, die vor allem Schafen und Ziegen befällt. Die so gewonnenen rekombinanten, also gentechnisch veränderten, Impfstoffe können deutlich wirksamer sein als bisher bekannte Wirkstoffe. Das Forscherteam entwickelte dafür eine Plattformtechnologie, die den Orf-Virusvektor (ORFV) als Immunmodulator verwendet. Dieser kann zur Prävention gegen Infektionskrankheiten sowie als therapeutischer Tumorimpfstoff eingesetzt werden.
Nun leistet das junge Unternehmen seinen Beitrag im Kampf gegen das Corona-Virus: „Aufgrund der zunehmend dramatischen globalen Covid-19-Bedrohung entwickeln wir derzeit einen polyvalenten Impfstoffkandidaten unter Verwendung unserer einzigartigen Plattformtechnologie“, erklärt Dr. Amann. Aktuell arbeitet das Startup in der Universität Tübingen in den Räumlichkeiten und Laboren am Interfakultären Institut für Zellbiologie, Abteilung Immunologie. Langfristig wollen die Forscher auf eigenen Beinen stehen.