Einen Blick in die Zukunft der Medizin – den konnten Besucher des „Healthcare Hackathon Follow up“ des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) mit Publikumsmesse werfen . Nach dem Pre-Workshop an der Universitätsmedizin Mainz im Juni und dem Hauptevent mit dem Health-Innovation Hub des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin im September, lockte das neue Format unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg zahlreiche Interessierte in die Magistrale des neu gebauten „Klinikums der Zukunft“ am Campus Kiel des UKSH.

Schirmherr Dr. Garg, der Kieler Stadtpräsidenten Werner Tovar, der Kaufmännischen Vorstand des UKSH, Peter Pansegrau, der Verleger der Kieler Nachrichten, Christian Heinrich, und die Sprecherin des Health Innovation Hubs, Claudia Dirks, begrüßten Hacker und Besucher. Letztere informierten sich an den Ständen verschiedener Aussteller, die ihre Innovationen für die Medizin von morgen vorstellen. Wie modernes Hautkrebsscreening funktioniert, zeigte Dr. Ulrike Wehkamp von der Hautklinik des UKSH, Campus Kiel, in Kooperation mit der Firma FotoFinder Systems. Das Institut für Rettungs- und Notfallmedizin des UKSH demonstrierte nicht nur das Telemedizin-System „Hallige-Med“, sondern zeigte auch seinen mit Hightech ausgestatteten Simulations-Rettungswagen.

Auch zahlreiche Neuerungen, die im UKSH bereits zum Einsatz kommen, konnten von den Besuchern bestaunt und ausprobiert werden. Dazu zählt die „CliniServe“-App, die es Patienten ermöglicht, ihre Bedürfnisse digital gestützt zu kommunizieren und somit Pflegekräften die Arbeit erleichtert.  Auch die neuen „Self-Checkin-Terminals“ des UKSH konnten live ausprobiert werden, mit denen Patienten eigenständig und unkompliziert die Aufnahmeformalitäten im Krankenhaus abwickeln können. Darüber hinaus konnten die Besucher erleben, wie frische Betten digital gesteuert angefordert werden können und robotergestützt auf die Stationen gelangen.

Humorvoll ging es auf der „Fuck-up Night“ zu, die am Donnerstagabend im UKSH Bistro startete. Auf Initiative des Coworking Spaces „Fleet 7“ berichteten mutige Macher öffentlich über Projekte, die mehr oder weniger schiefgelaufen sind und teilten ihre Erfahrung mit den Gästen. Auch zahlreiche Teilnehmer der Hacker-Teams lauschten interessiert den lehrreichen „Fuck-up“-Geschichten der Referenten.

Verschiedene Teams des Berliner Hackathons präsentieren, welche konkreten und kreativen Lösungsideen sie für die Herausforderungen in der Medizin entwickelt haben: So arbeitet das Team „GesticCam“ an einer Software, die per Kamera mit Gesten gesteuert wird, sodass Pflegekräfte bei der Dokumentation weniger Handgriffe zu erledigen haben, wodurch sich die Hygiene verbessert. Im Bereich digitale Notfallmedizin wurde die bereits im Einsatz befindliche Ersthelfer-App „Meine Stadt rettet“ vorgestellt, die momentan weiterentwickelt wird. Einen echten Hingucker zeigte das Team MIRANA (Mobile Intelligent Autonomous System for Navigation and Assistance): einen Segway-Roboter mit Personenerkennungsfunktion, der Pflegepersonal und Transportdienste im Krankenhaus entlasten soll.

Unter dem Motto „Businessplan trifft Realität“ diskutierten in einer öffentlichen Podiumsdiskussion Vertreter von IBM, dem UKSH und Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, wie das Bündnis aus jungen Ideengebern und etablierten Stakeholdern dauerhaft halten kann. Rudolf Dück, Geschäftsführer IT des UKSH, und Christian Elsner, Kaufmännischer Vorstand Universitätsmedizin Mainz, zogen schließlich Resümee zum neuen Format: „Der Healthcare Hackathon 2019 in seiner neuen Form hat mit seiner Orientierung nach Berlin mit seinen Satellitenveranstaltungen in Mainz und Kiel alle unsere Erwartungen übertroffen. Im kommenden Jahr werden wir das Format gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium weiterentwickeln und an die tolle Resonanz anpassen. Die Erfolgsgeschichte geht in 2020 weiter!“

Quelle: UKSH