Der Runde Tisch „Frauen im Gesundheitswesen“ – eine Zusammenarbeit von mehreren
Initiativen und Verbänden aus dem Gesundheitswesen, die sich für eine stärkere
Repräsentation von Frauen in Führungspositionen engagieren – fordert anlässlich des
Weltfrauentags Politik und Wirtschaft zum Handeln auf.

Mit einem konstanten Frauenanteil von mehr als 75 Prozent ist das Gesicht der
Gesundheitsversorgung weiblich. Doch das spiegelt sich in den Führungspositionen der
Gesundheitswirtschaft nicht wider. Nicht einmal jede fünfte Stelle im Topmanagement ist mit
einer Frau besetzt. Organisationen wie der Bundesverband Managed Care (BMC) e. V., die Healthcare
Frauen (HCF) e. V. sowie die Spitzenfrauen Gesundheit e. V. plädieren deshalb für eine
Weiterentwicklung von Unternehmenskultur und Organisationsstrukturen im Gesundheitswesen. Mit
einer gemeinsamen Erklärung positionieren sich insgesamt elf Berliner Verbände und Initiativen, die das gesamte Gesundheitswesen repräsentieren, gegenüber Politik, Unternehmen und
Organisationen.

Paritätische Besetzung auf Führungsebene und mehr familienfreundliche Angebote

Die Erklärung sieht tiefgreifende Veränderungen vor: Sämtliche Führungsebenen im
Gesundheitswesen sind paritätisch zu besetzen. Dafür müssen Unternehmen und Politik Jobsharing
und insbesondere Topsharing fördern. „Es mangelt noch sehr an strukturellen Voraussetzungen für
weibliche Führungskräfte. Arbeitgeber:innen müssen flexiblere und verlässlichere
Arbeitsbedingungen schaffen, mit familienfreundlichen Terminregeln und mehr Angeboten zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt Cornelia Wanke, HCF-Vorstandsmitglied und Mitgründerin
des Vereins Spitzenfrauen Gesundheit. „Mit der mangelnden Repräsentation von Frauen verschenkt
die Branche viel Potenzial“, ergänzt Johanna Nüsken, BMC-Geschäftsführerin. „Andere Länder
machen es bereits vor, wie mit gemischten Management-Teams und mehr Präsenz von Frauen in
Entscheidungs- und Führungsgremien Arbeitsbedingungen und letztendlich auch die
Gesundheitsversorgung als Ganzes verbessert werden können.“ Die Unterzeichnenden der Erklärung
sind sicher: Wer die Weichen stellt für mehr Frauen in Entscheidungsfunktionen des
Gesundheitswesens, stellt gleichzeitig die Weichen für eine nachhaltige Weiterentwicklung des
Systems.