Verdauungsstörungen betreffen Millionen von Menschen weltweit – in Europa und darüber hinaus. Nach Angaben der World Gastroenterology Organisation (WGO) gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts in europäischen Ländern die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), Helicobacter-pylori- (H. pylori)-Infektionen und Darmkrebs. Studienergebnisse belegen höhere Erkrankungsrisiken für Frauen. Welche Unterstützung leisten in diesem Kontext Mikrobiom-Tests, wie können sie die Entstehung von mitunter lebensbedrohlichen Krankheiten verhindern – oder eine frühe Diagnose ermöglichen?

Die Forschung zeigt, dass viele dieser Erkrankungen mit einem bakteriellen Ungleichgewicht im Darm einhergehen. Über 500 Bakterienarten sind bekannt, die im Darm existieren. Jede Spezies spielt eine spezifische Rolle bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Lebensweise.

Einige Arten überleben möglicherweise unsere Ernährungsgewohnheiten, Medikamente oder Bewegungsmangel nicht – und sterben. Ab einem Punkt in dieser Lifestyle-bedingten Entwicklung kommen bestimmte Bakterien häufiger vor als andere, was eine Reihe von Gesundheitsproblemen mit sich bringen kann.

Jede Bakterienart ist einzigartig; ebenso einzigartig sind daher sind auch die Symptome, die Patienten spüren, wenn bestimmte Bakterien die Herrschaft übernehmen. Hierdurch wird die Diagnose vieler gastrointestinaler Probleme zu einer Herausforderung. Mikrobiom-Tests bieten die Möglichkeit, einen maßgeschneiderten Wellness-Plan zu erstellen.

So funktionieren Mikrobiom-Tests

Ein Mikrobiom-Testkit wie etwa das von Thryve wird mit allem Zubehör geliefert, das zur sicheren Aufbewahrung einer Stuhlprobe im privaten Badezimmer notwendig ist. Das Kit enthält zwei verpackte und sterilisierte Tupfer und ein Fläschchen mit Konservierungsflüssigkeit. Mithilfe eines Tupfers nimmt man eine kleine Stuhlprobe vom Toilettenpapier ab.

Danach schwenkt man den Tupfer im Fläschchen. Die Flüssigkeit – die auf firmeneigener Technologie basiert – ändert ihre Farbe, was erkennen lässt, dass die DNA gesammelt worden ist. Die DNA-Integrität wird bis zu 21 Tage lang bewahrt.

Den Tupfer entsorgt man wie eine Windel. Die Probe schickt man in dem dafür vorgesehenen voradressierten Umschlag ein. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter im Labor bestimmen sodann mithilfe einer DNA-Sequenzierung die Verhältnisse der einzelnen Bakterienarten im Mikrobiom des Einsenders. Zuletzt aktiviert man das Kit online, um ein Konto und ein Dashboard zu erstellen. Dort lädt das Laboor die Ergebnisse hoch.

Was erfährt man aus Mikrobiom-Tests?

Mit Mikrobiom-Tests geht man Problemen auf den Grund. Man kann beispielsweise feststellen, dass zu viel H. pylori die aktuellen Bauchschmerzen verursachen – und dass man mit dem Arzt über den Einsatz von Antibiotika sprechen sollte.

Ein Mikrobiom-Test ist auch für die Vorbeugung nützlich. Angenommen, die Testergebnisse weisen darauf hin, dass eine Häufung von Escherichia coli und Bacteroides fragilis vorliegt: Diese Bakterien sind Frühindikatoren für die Entwicklung von Darmkrebs, und man sollte dringend ärztliche Hilfe suchen.

Darmmikrobiom-Tests informieren ferner darüber, welche Bakterien in dem individuellen Fall fehlen. Diese Ergebnisse können helfen, Ernährungsentscheidungen zu treffen, die zum Auftreten gesunder Bakterien beitragen. Einige Mikrobiom-Unternehmen, wie etwa Thryve, bieten eine maßgeschneiderte probiotische Ergänzung an, um den Mangel zu beheben.

Außerdem informiert ein Darmmikrobiom-Test darüber, welche Nahrungsmittel man meiden sollte. Die Bakterien im Darm jedes Individuums leben dort aus dem Grund, dass sie die Lebensmittel nutzen, die der Mensch zu sich nimmt. Wer an einem Darmgesundheitsprogramm teilnimmt, erfährt, welche Nahrungsmittel sie/er vermeiden sollten, um negative Veränderungen zu verhindern.

Quelle Text: Thryve

Quelle Bild: Thryve