E-Health oder Digital Health sorgen für immer mehr Lösungen der kleinen und großen Beschwerden und Krankheiten im Alltag, insbesondere bei globaler Betrachtung. Was im Kleinen Fitness-Apps und Ernährungshilfen sind, bedeuten im Großen: Früherkennung von tödlichen Krankheiten, Ernteschutz oder psychologische Unterstützung bei unerfülltem Kinderwunsch.

Wir stellen drei Startups vor, deren Gründer von bemerkenswerten Visionen getrieben sind. Damit gestalten sie die Entwicklung der gesamten Healthcare-Branche mit: Clustermarket und PEAT sind Startups, die am Programm des Merck Accelerators teilgenommen haben. Seitdem geht es für beide steil bergauf. Das Startup Lara Companion beschritt einen alternativen Weg, der von ebenso vielen Erfolgen geprägt und noch lang nicht vollendet ist. Lest hier die drei Erfolgsgeschichten der Startups.

Lara Companion – Mit Lara zum Kinderwunsch

Wenn es um die eigene Fruchtbarkeit oder die des Partners geht, dann behalten wir das lieber für uns. Dabei hat eine aktuelle Studie des Deutschen Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugendliche herausgefunden, dass Betroffene sich nach psychosozialer Unterstützung in dieser sensiblen Phase sehnen. Das Startup “Lara Companion” setzt genau dort an, wo das Gespräch mit dem Arzt oder der Freundin aufhört. Und zwar in Form begleitender Artikel, die Mut machen sollen und Informationen teilen. Dazu gibt es eine App, die ein wissenschaftliches Kursprogramm beinhaltet. Über ein Messgerät werden zusätzlich psychische und körperliche Referenzwerte gemessen. Zwar wird die Behandlung bei der Frau angesetzt, doch wird im ganzheitlichen Prozess auch der Mann betrachtet und begleitet. Denn ein unerfüllter Kinderwunsch ist für beide Partner gleich belastend.

Gründerin von Lara Companion ist Juliane Zielonka, die bereits 18 Jahre Erfahrung im Bereich digitaler Produktentwicklung, Online-Marketing und Business Development nachweisen kann. Außerdem hat sie vier Jahre in der Gesundheitsindustrie mit Schwerpunkten in der Beratung und Entwicklung von eHealth-Produkten gearbeitet. Ihr neuestes Projekt heißt Lara: “Im Gegensatz zu herkömmlichen Eisprung-Tracking-Apps bieten wir durch unsere Programme neuartige und bisher kaum messbare psychosoziale Elemente, die auch auf emotionaler Ebene unterstützen”, so Juliane Zielonka.

Clustermarket – Sharing is (Health)Caring!

“Sharing is caring” – was in den letzten Jahren, durch beispielsweise AirBnb und Carsharing, immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat, wird jetzt auch für den Life-Science-Bereich genutzt. Denn genau diesen Ansatz des “Sharings” haben sich CEO Johannes Solzbach und sein Team zum Nutzen gemacht und Clustermarket gegründet, eine Sharing-Plattform für Wissenschaftler in der Life-Science-Industrie. “Wir helfen Wissenschaftlern den Zugang zu Technologien, Laborgeräten und Dienstleistungen zu vereinfachen. Die einen bieten ihre Hilfsmittel an und wieder andere können diese Ressourcen für sich und ihre Forschungsideen nutzen”, erklärt CEO Johannes Solzbach. Clustermarket finanziert sich durch eine Vermittlungspauschale von zehn Prozent pro geliehenem Gerät. Ein Markt, der  jungen Unternehmen die Chance bietet, ihre Forschungsarbeiten kostensparend umzusetzen. Ein Meilenstein für die Healthcare-Szene.

PEAT – das Ende der Hungersnot? Ein Foto kann helfen!

Pflanzenschutz per Mobiltelefon? Was komisch klingt, haben Simone Strey und Pierre Munzel von PEAT möglich gemacht. Und zwar durch den Einsatz der Smartphone-Kamera und künstlicher Intelligenz. Das Ergebnis: das AgTech Startup Peat.

Die Handhabung ist einfach; der Landwirt kann ein Foto seiner erkrankten Pflanze aufnehmen und in die App hochladen. Dieses wird anschließend mit Archivbildern abgeglichen und somit auf sein “Krankheitsbild” untersucht. Daraufhin wird der Nutzer unmittelbar informiert. Ziel ist es, die App langfristig so zu verbreiten, dass Farmer auf der ganzen Welt den Zustand ihrer Ernte einfach überprüfen und somit Ernteausfälle durch Pflanzenkrankheiten vermieden werden können. Die Macher von Peat kennen einander seit vielen Jahren und sind freundschaftlich miteinander verbunden. Ihre Überzeugung und Erfahrung auf dem Gebiet der Pflanzenkunde nutzen sie nun, um Umwelt- und Agrarprobleme zu lösen. Das Ende der Hungersnot? “Durch den Aufbau der größten Datenbank zum Thema Pflanzenschäden können wir vorhandenes Expertenwissen so aufbereiten, dass jeder es verstehen und anwenden kann”, erklären sie. Die Idee scheint zu funktionieren, denn das Startup konnte sein Team bereits um zehn Mitarbeiter erweitern – und feiert große Erfolge. So erhielten sie bereits den diesjährigen CeBit-Innovation-Award.

 

Du hast auch ein Startup aus dem Bereich Digital Healthcare, Life Science und Performance Materials? Der Merck Accelerator geht in die nächste Runde. Die Bewerbungsphase für das nächste Programm in Darmstadt und Nairobi ist bereits gestartet. Das Programm läuft vom 4. September bis zum 12. Dezember 2017. Bewerbt euch jetzt noch bis zum 26. Juni für Deutschland unter http://bit.ly/2oBzuOx oder Kenia unter http://bit.ly/2okH58c.