Jedes Jahr infizieren sich rund 400.000 Menschen mit Keimen während Krankenhausaufenthalten in Deutschland. Daraus resultieren jährlich bis zu 40.000 Todesfälle. Unsere Hände sind der Übertragungsweg Nummer eins für Keime. In der Praxis wird von den erforderlichen Händedesinfektionen jedoch leider nur jede zweite tatsächlich durchgeführt. Dies hat Gründer Maik Gronau selbst erlebt. 2013 musste er sich einer Operation unterziehen und sah danach, wie sich einige Krankenhausmitarbeiter mehr und andere weniger die Hände desinfizierten. Eine Recherche nach Erfassungsmethoden ergab keine zufriedenstellenden Resultate. Dies war die Geburtsstunde von GWA Hygiene. Wir wollen einen signifikanten Beitrag zur Senkung von Infektionen durch Krankenhauskeime leisten. Im ersten Schritt sammeln wir dafür die Daten zu allen Händehygiene-Events. Darauf basierend schauen wir gemeinsam mit dem Krankenhaus, insbesondere dem Hygiene-Team, wie wir die Desinfektionszahlen verbessern und Prozesse optimieren können.

Da unser System aus Hardware und Software besteht, haben wir ca. zwei Jahre in die Entwicklung investiert. Nichtsdestotrotz haben wir den Lean Startup-Ansatz verfolgt. Mit einem Prototyp haben wir in der Hochschule Stralsund gemessen, wie oft sich die Studenten nach dem WC-Gang die Hände desinfizieren. In einem relativ frühen Entwicklungsstadium lernten wir den hygienebeauftragten Arzt des Städtischen Klinikums Lüneburg kennen. Nachdem wir dort auf ausgewählten Stationen die Desinfektionszahlen deutlich steigern konnten, erfolgte die Ausweitung auf das komplette Krankenhaus. In diesem Prozess haben wir unser System sukzessive weiterentwickelt. Das Team hat dabei wertvolle Einblicke gesammelt, da selbst unsere Hardware- und Softwareentwickler bei dem Einbau unserer Sensor-Module in den Einrichtungen eingebunden waren. Da bei uns niemand einen medizinischen Background hat, ist unsere Neugier sehr von Vorteil. Wir hinterfragen die Prozesse und versuchen stets die beste Lösung zu entwickeln. Die erhobenen Daten sind dafür eine wichtige Basis. So wollen wir geeignete Maßnahmen zur Steigerung des Desinfektionsverhaltens identifizieren. Und gleichzeitig dafür sorgen, dass immer ausreichend Desinfektionsmittel in den Spendern vorhanden ist. Unsere Füllstandmessung alarmiert, wenn einzelne Spender zeitnah nachgefüllt bzw. aufgrund von geringen Betätigungszahlen woanders positioniert werden sollten.

Unsere IoT-Lösung für das Händehygiene-Monitoring bieten wir als System-as-a-Service an. Das bedeutet, dass das Krankenhaus auf der einen Seite Hardware von uns zur Verfügung gestellt bekommt. Diese besteht aus Sensormodulen, die an jedem Desinfektionsmittelspender angebracht werden. Auf der anderen Seite bekommt jeder Mitarbeiter einen Transponder. Die damit erfassten Daten fließen in der Software zusammen, geben Auskunft zum Desinfektionsverhalten und dann sprechen wir Empfehlungen für Maßnahmen zur Verbesserung aus.Je mehr Stationen mit unserem Händehygiene-Monitoring ausgestattet werden sollen und je länger das Krankenhaus das System nutzen möchte, desto preiswerter können wir die monatliche Gebühr je Bett anbieten. Unser System ist aktuell in 10 Einrichtungen deutschlandweit installiert. Dies sind neben Krankenhäusern auch Alten- & Pflegeheime sowie Beatmungs- und Wundzentren. Darüber hinaus befinden wir uns in Verhandlungen mit 100 weiteren Einrichtungen.