Mein Name ist Sinan Al-Kurikchi, ich bin CEO und Co-Founder von Baggid, und war lange Jahre Vegetarier. Ich musste für eine schwangere Frau einzukaufen und verzichte derzeit aus gesundheitlichen Gründen auf Kohlehydrate. Ich weiß, wie sehr es nervt, seine Ernährungsgewohnheiten zu verändern und alle Inhaltsstoffe, Nährwerttabellen und Allergiehinweise auf sämtlichen Produkten studieren zu müssen. Ich habe diverse Lösungen probiert, war aber mit keiner zufrieden. Als ich feststellte, dass es keinen Service, keine App und keine Webseite gibt, die mir einfach und verständlich auf einen Blick zeigt, was ich  essen kann bzw. nicht, entschied ich, diesen Dienst selbst zu entwickeln. Schon in der Ideenphase erhielt ich viel gutes Feedback von Leuten, die ebenfalls eine solche Lösung suchen. Inzwischen sind wir drei Gründer, die aus Überzeugung daran mitarbeiten, genau das zu bauen, was wir selbst gerne hätten.
Die Umsetzung zeigte sich deutlich schwerer als erwartet. Zunächst war es schwierig, alle Lebensmitteldaten zu bekommen und bis heute kämpfen wir damit, alle Daten stets aktuell zu halten. Auch das Auslesen der Inhaltsstoffe stellte sich als große Herausforderung dar, weil es keine einheitlichen Standarts für die Beschreibung von Zutaten gibt. Das Ganze zeigte sich so komplex, dass Willem Romijn, unser CTO, eine eigene Spracherkennungssoftware entwickele, die ausschließlich dem Auslesen und verstehen von Zutaten dient. Wir haben ein komplexes Backend geschaffen, um über 200.000 Produkte und mehr als 30.000 Zutaten zu kategorisieren, zusammen zu fassen und nach ihren Eigenschaften zu bewerten. Darüber hinaus wollten wir eine Gesundheitsbewertung aller Zutaten und des Produkts als Ganzes. Das System dafür schaffte Johannes Lang, der lange Jahre andere Unternehmen beraten hatte, die in ähnlichen Bereichen tätig sind. Johannes entwickelte mit uns zusammen über 6 Monate an einem System, das es ermöglicht in diesem unüberschaubaren Chaos von Daten eine einheitliche Struktur zu etablieren, die es uns ermöglicht alles Wissen, das über Lebensmittel existiert, von der einfachen Produktbeschreibung bis hin zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen, in unser System zu integrieren und den Inhalt an allen relevanten Stellen zu ergänzen. Kurz: Wir können alles Wissen über Ernährung zusammen fassen und jedem Nutzer eine individuelle Produktbewertung bieten. Ich selbst konnte meine Erfahrung als Front End Entwickler nutzen, um unserem System eine gut verständliche Oberfläche zu schenken. Insgesamt sind wir unserem Ziel schon sehr nahe gekommen, komplexes Ernährungswissen einfach und auf einen Blick verständlich zu machen.
Wir konnten sämtliche große Einzelhändler als Partner gewinnen und bieten die Möglichkeit, direkt über unsere Seite die entsprechenden Produkte zu bestellen. Gerade entwickeln wir an einer Lösung, die es unseren Nutzern erlaubt, auf unserer Seite ihren gesamten Warenkorb zusammen zu stellen und als solchen an Kooperationspartner zu vermitteln, die uns dafür eine Schnittstelle zur Verfügung stellen. Die gewünschten Produkte werden bequem nach Hause geliefert. Gleichzeitig arbeiten wir daran, alles aus unserem Prototypen in die tatsächliche App für Nutzer zu übertragen. Das bedeutet, dass neben der Bewertung von Inhaltsstoffen den Nutzern auch bald gezeigt wird, wie gesund ein Produkt insgesamt ist, wie umweltfreundlich es erzeugt und vertrieben wurde, wie es um Tierwohl und Sozialstandarts in der Produktion stand etc. Zudem können wir Nutzern bald auch eine passendere Alternative bieten, wenn das ausgesuchte Produkt nicht den eigenen Wünschen entspricht.
Das Unternehmen heißt Baggid, unter diesem Namen ist auch unsere Smartphone App für Android erschienen. Der Webservice über den man Produkte direkt bestellen kann heißt jedoch BetterGood.