comuny reduziert drastisch den Entwicklungs- und Platzierungsaufwand

Der Markt für Healthcare Startups zeigt inzwischen eine tolle Dynamik. Einige Hürden haben die Jungunternehmen zu überwinden – etwa hinsichtlich des  Medizinproduktegesetzes sowie bei Vergütungsbestimmungen. Für die App-Entwicklung liegt eine zentrale Herausforderung im Datenschutz beim Umgang mit Patientendaten. Hier bietet comuny eine neue technische Lösung, die den Entwicklungsaufwand für Apps und Mehrwertdienste im Gesundheitswesen drastisch reduziert in dem es u. a. die Umsetzung der Datenschutzanforderungen durch Bereitstellung technischer Funktionen über das Internet für eine App sicherstellt.

Healthcare-Startups.de sprach mit dem Gründer und Geschäftsführer Dr. med. Dominik Deimel über das Angebot von comuny, das über diese und weitere Funktionen Startups beim Zugang in den Gesundheitsmarkt unterstützt. Das Unternehmen, gegründet von erfahrenen Unternehmern der IT Industrie im Gesundheitswesen, ist selbst ein Startup mit einem dynamischen, engagierten Team.

 

Healthcare-Startups.de:

Was beobachten Sie als die größte Herausforderung für Healthcare-Startups?

Dr. Dominik Deimel: Eine der größten Hürden sehe ich immer noch beim datenschutzkonformen Umgang einer App mit Patientendaten, wenn es darum geht, die Kommunikation zwischen den Akteuren zu ermöglichen: Diese müssen sicher übermittelt und benutzerfreundlich zugreifbar gemacht werden. Es gibt bis heute keine durchgängige, übergreifende Kommunikationsinfrastruktur innerhalb Deutschlands und auch nicht über Landesgrenzen hinaus. Dabei werden häufig  Apps mit einem globalen Geschäftsmodell entwickelt. Bislang sind die Lösungen daher weitgehend individuell von jeder einzelnen App mit viel Aufwand projektbezogen entwickelt worden.

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Alles klar bei Übermittlung und Zugriff: Mit dem bequemen und sicheren Daten-Handling von comuny sparen Healthcare-Startups Aufwand und gewährleisten die Einhaltung des Datenschutzes, erklärt Gründer und Geschäftsführer Dr. Dominik Deimel

Das Internet ist gleichzeitig die Grundlage für die heutige Datenkommunikation. Wir brauchen daher Lösungen, um im Internet sicher zu kommunizieren. Der Austausch zwischen den Akteuren und beteiligten Systemen muss dabei  datenschutzkonform erfolgen. Nur diejenigen, die in die jeweilige Kommunikation eingebunden sind, dürfen Zugriff auf die Daten erhalten. Dabei muss der Zugang für die Kommunikationspartner sicher und möglichst einfach sein. Dies erfordert auch die Verwendung cloudbasierter Lösungen, die die Daten verschlüsselt speichern, so lange sie für die Kommunikation benötigt werden. Dezentrale Verschlüsselung ist dabei out – Plattformen mit zentralem Schlüsselmanagement sind der Weg der Zukunft. Insbesondere, wenn es darum geht, unabhängig von den Voraussetzungen des jeweiligen Endgerätes (auch vom Web Browser aus) die Dateneingabe zu gestalten und den Aufwand für die App-Hersteller dabei möglichst gering zu halten.

Wozu brauchen wir die Cloud, wenn die Daten nur für die Kommunikation verwendet werden?

Dr. Deimel: Kommunikation lässt sich nur ohne größeren Aufwand realisieren, wenn man temporäre Speicherung zulässt. Das ist ähnlich wie bei einer SMS: Diese wird so lange gespeichert, bis sie beim Endgerät ankommt. Dann wird die Zwischenspeicherung verworfen. Das ist die Vorgehensweise auch bei anderen Kommunikationskanälen.

Die  Zwischenspeicherung erfordert aber eine verschlüsselte Ablage, um unbefugten Zugriff auf die Daten zu verhindern. comuny bietet im Rahmen eines cloudbasierten Ansatzes  die passende Lösung – mit einer zentralen Verschlüsselung und temporären Ablage der Informationen. Die Übertragung der Daten erfolgt zunächst unverschlüsselt über einen sicheren Transportweg (https-Verbindung) ins Rechenzentrum. In einer „Cryptobox“ erfolgen die zentrale Verschlüsselung der Daten und das Schlüsselmanagement, ohne dass comuny oder der App-Hersteller Zugriff auf die Daten oder die Schlüssel erhält. Hier ist bei der Lösung dieses Problems comuny eine echte Erfindung gelungen.

Anschließend werden die Daten verschlüsselt in der Cloud so lange gespeichert, wie sie von der App für den jeweiligen Kommunikationsprozess benötigt werden. Diese Lösung funktioniert Device-unabhängig und kann daher unterschiedliche Endgeräte (mobile Apps, Browserlösungen, Fitness Tracker u. a.) verwendet werden.

Für die Steuerung der Datenzugriffe bietet comuny eine Benutzerverwaltung und ein Rollen- und Rechtemanagement, welches von der App für seine eigene Lösung genutzt werden kann. Wir bieten hierzu einen zentralen Registrierungs- und Authentifizierungsservice für Personen und Organisationen im Gesundheitswesen. Ärzte, Patienten, Krankenhäuser, Krankenkassen und alle Gesundheitsberufe bzw. -organisationen können sich zur Authentifizierung bequem über comuny registrieren.

Die von comuny vergebene Identität lässt sich dann für Apps verschiedener Hersteller verwenden – so kann ein Anwender benutzerfreundlich mehrere Apps über ein comuny-Login nutzen. Durch die registrierten Anwender und die Apps entsteht somit schrittweise ein neues Ökosystem für das Gesundheitswesen.

Welche Vorteile bringt das für die App-Entwickler?

Dr. Deimel: Für die Hersteller reduziert comuny drastisch die Entwicklungskosten – wir schätzen bis zu 85 Prozent. Die Entwickler können sich somit auf die Umsetzung der Businesslogik konzentrieren und müssen sich um Datenschutz, Benutzerverwaltung oder auch das Zugriffsmanagement nicht mehr selber kümmern. Zusätzlich kann der App Hersteller seine App im comuny-eigenen App Store präsentieren – zum Vorteil reduzierter Entwicklungskosten kommt somit ein auf das Gesundheitswesen fokussierter Vertriebskanal hinzu.

Unsere Zielgruppen sind zum einen die Hersteller von Apps und Mehrwertdiensten und zum anderen Ärzte, Krankenhäuser und Patienten, die mit comuny die Gewissheit erhalten, dass der Umgang mit ihren Daten bei der Kommunikation immer sicher und Datenschutzkonform erfolgt. Zudem profitieren sie vom Zugang zu verschiedenen Diensten über ein Login.

Pharmaunternehmen, Krankenkassen, Investoren, die Gesundheitspolitik und weitere Stakeholder sind für comuny ebenfalls wichtige Akteure – sie können ihre Projektanforderungen erfolgreich mit unserer Lösung realisieren. Dies reduziert deutlich ihre Projektrisiken, wenn es beispielsweise darum geht, in einer Region Ärzte sicher zu vernetzen oder einer Krankenkasse neue digitale Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Bei diesen Projekten sind wir der Partner für die Kommunikation – für die vereinfachte Übermittlung sensibler Informationen.

Wie weisen Sie die Einhaltung von Datenschutzvorgaben nach?

Dr. Deimel: Wir entsprechen allen gesetzlichen Datenschutzvorgaben in Deutschland. Wir haben unsere Lösung unter anderem hinsichtlich der Vorgaben des Gütesiegels des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) entwickelt. Da unser Lösungsangebot international ist, werden wir nun gegen Ende des Jahres eine Zertifizierung nach den neuen europäischen Datenschutzbestimmungen anstreben.

Wie ist Ihr Geschäftsmodell?

Wir bieten Startups ein sehr faires Geschäftsmodell,  in dem wir die Nutzung der comuny-Funktionen für den App-Entwickler am Anfang kostenfrei ermöglichen und anschließend nach einer Pilotphase einen Anteil des Umsatzes erheben, den die App erwirtschaftet. Wir gehen also mit dem App-Hersteller ins Risiko, unterstützen ihn bei der Etablierung seines Geschäftsmodells und werden mit ihm gemeinsam erfolgreich.

Wir arbeiten mit größeren Geschäftspartnern, wo es gewünscht ist, aber auch projektbezogen und können dann auch konkrete Aufgabenstellungen in Projekten lösen und mit den Projektpartnern verrechnen.

Ist comuny heute schon verfügbar und wer nutzt bereits die Plattform?

Dr. Deimel: comuny ist heute tatsächlich verfügbar und über eine API im Internet ansprechbar – anders als die Telematikinfrastruktur und einige laufende Großprojekte. Erste Apps wurden bereits mit comuny als Kommunikationsinfrastruktur entwickelt und sind heute z. B. als  cloudbasiertes Patientenportal am Universitätsklinikum Jena oder für ein IT-gestütztes Verordnungsmanagement des Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart mit seinen Versorgungspartnern in der Region bereits im Einsatz.

Wie können Sie Startups noch unterstützen?

Dr. Deimel: Den Startups bieten wir neben der Lösung eines sicheren Datenmanagements und der Vertriebsunterstützung auch einen optimalen Zugang in den Gesundheitsmarkt: Wir sind äußerst gut vernetzt und bauen gerne Brücken für Startups in unserer Community.

Neben den gängigen Kontaktwegen kommen wir gern mit Startups in allen Unternehmens- und Produktphasen auf der conhIT ins Gespräch. Sie finden uns in Halle 3.2, Stand C106. Wir freuen uns sehr auf den Austausch mit allen jungen Unternehmen zu neuen Technologien und interessanten Geschäftsmodellen!

Verfolgen Sie auch unseren Blog unter www.comuny.de/blog/

Text und Bild: comumy